Jugendarbeit Jugendliche sollen Krefelds Zukunft mitgestalten
Krefeld · Der Jugendbeirat der Stadt wirbt mit einer Veranstaltung am 10. März in der Kulturfabrik um neue Mitglieder.
Politische Beteiligung in Krefeld. Klar, das läuft vor allem über die Parteien, den Rat oder über die Verwaltung. Doch um sich für seine Heimatstadt einzusetzen, benötigt es weder die Mitgliedschaft in einer Partei noch die Volljährigkeit. Der Jugendbeirat der Stadt Krefeld macht es vor, zeigt auf, was möglich ist. „Farbe bekennen und mitgestalten“, so lautet das Motto der Jugendlichen im Alter von 14 bis 21 Jahren, die Teil des Beirats sind und es sich auf die Fahne geschrieben haben, Krefeld ein wenig jugendgerechter zu machen.
Am Sonntag, 10. März, laden die Mitglieder zu einer Findungsveranstaltung in die Kulturfabrik ein. Das Treffen ist die zweite Auflage und löst damit seit 2017 das Wahlverfahren an Schulen und Jugendeinrichtungen ab. Zuvor konnte jeweils nur ein Mitglied aus jeder Schule im Jugendbeirat aktiv sein, seit zwei Jahren gilt: Wer Lust hat, ist dabei. Bezirksjugendpfleger Matthias Hoeps, der eng mit dem Beirat zusammenarbeitet, stellt treffend fest: „Partizipation kann man schlecht wählen. Die Wahl war veraltet – und deswegen ist die Findungsveranstaltung die richtige Methode.“ Auch für die beiden Mitglieder Luam Kesette und Ana-Marija Spiroska war es die richtige Entscheidung. Beide machten im vergangenen Jahr ihr Abitur am Gymnasium Horkesgath und sind im sechsköpfigen Vorstand des Jugendbeirats engagiert.
An die Themenmauer können Krefeld-Ideen geschrieben werden
Insgesamt sind derzeit 18 Mitglieder aktiv, „Tendenz steigend“, wie Luam Kesette sagt. Geht es nach ihr, kommen nach der Findungsveranstaltung eine Menge neuer Interessierter hinzu. Damit das auch klappt, hat sich der Beirat ins Zeug gelegt und das Treffen in der Kulturfabrik mit organisiert. An jeweils vier Ecken werden die Themen „Jugendgerechtes Krefeld“, „Weltoffenes Krefeld“, („Jugend-) Kulturstadt Krefeld“ und „Kommunaltalk Krefeld“ vorgestellt und können mit den Mitgliedern des Beirats diskutiert werden. Hinzu kommt eine Themenmauer, an dem die Gäste ihre ganz eigenen Ideen und Besonderheiten der Stadt Krefeld einbringen können. „Es ist kein Programm für, sondern mit Jugendlichen“, sagt Kesette und fügt an: „Wir hören zu und zeigen, dass es möglich ist, etwas umzusetzen.“
Musikalisch wird die Veranstaltung von dem Wuppertaler Horst Wegener begleitet. Beim „Jugendbeirats-Slam“ stellen Mitglieder zudem ihre selbst verfassten Texte vor. Wer sich danach entschließt, mitmachen zu wollen, kann dies tun und wird anschließend zu einem Nachtreffen eingeladen. Dabei besteht kein Zwang, vielmehr geht es um eine lockere Teilhabe an diversen Projekten. Unter dem Strich hat die Findungsveranstaltung aber vor allem ein Ziel: den Jugendbeirat bekannter machen.
Für viele Jugendliche ist das Gremium noch immer kein Begriff. Dabei setzte der Beirat in den vergangenen beiden Jahren einiges um. Neben zwei Sitzen im Jugendhilfeausschuss steht den Mitgliedern ein Budget von 20 000 Euro pro Jahr zu Verfügung. So wurde unter anderem ein neuer Jugendbereich im Stadtwald in Auftrag gegeben. Auch an dem Umbau der Skateranlage am Voltaplatz war der Beirat maßgeblich beteiligt, hinzu kommt die Organisation der Rosa Beach Party sowie von internationalen Begegnungen mit Jugendlichen aus Polen. Arbeit, die Anerkennung findet und vom Beigeordneten Markus Schön gelobt wird: „Der Beirat ist eine gute Mischung aus formeller Arbeit und lockerer Partizipation. Das ist ein intelligentes Muster und es ist beachtlich, was geleistet wurde.“