Sparkasse Junge Bank für junge Kunden
Sparkasse eröffnet als eine von wenigen Kreditinstituten eine Filiale mit Nachwuchskräften für eine Ansprache auf Augenhöhe.
Krefeld. Das gibt es bislang nur ganz selten in Deutschland. Und die Krefelder waren sich auch sicher: Das ist der richtige Weg, junge Menschen für das Thema Geld und Finanzdienstleistungen zu interessieren. Die Sparkasse bietet ab sofort täglich am Ostwall eine so genannte Aha!-Filiale.
In der bedienen Azubis und bereits fertige Jungangestellte, gekleidet in „Casual-Look“, also geschäftlicher, aber lockerer Kleidung, junge Menschen. Ziel: ein niederschwelliges Angebot für den Kundennachwuchs schaffen.
Lang genug geübt hatten sie ja. Acht Jahre, um genau zu sein. Das Sommerferien-Projekt Azubi-Geschäftsstelle unterhalten wanderte nach der Premiere 2008 in Krefeld-Gartenstadt von Linn, Hüls und Kempen über Krefeld-Sprödental, Schiefbahn und Brüggen und bis zuletzt nach Uerdingen.
Die Sparkasse schickt dort fünf Auszubildende und ein dreiköpfiges Leiterteam an den Start. Handwerkszeug: Smartphones, Tablets und die Sparkassen-App zur Grundausrüstung der Kundenberatung. Dazu gibt es freies W-Lan. „Das“, sagt Sprecher Peter Bauland, „unterstützt zum einen die City-Initiative der Stadtwerke, zum anderen ermöglicht es den jungen Kunden, sich die Sparkassen-App herunterzuladen und gleich von unseren Kurznachrichten zu profitieren.“
Bauland betont bei aller Technik die menschliche Komponente. „Mit Blick auf den Tagesablauf von jungen Leuten öffnet die junge Filiale am Ostwall zwischen 11 und 18 Uhr und könnte so über kurz oder lang zum Treffpunkt für junge Menschen werden — eine Art Community, in der es neben Beratung und Service in Geldangelegenheiten auch Veranstaltungs-Tipps, Freizeitangebote und vergünstigte Tickets für Top-Events gibt.“
Die jungen Verantwortlichen sind jedenfalls voll motiviert. „Wir wollen es anders und locker machen“, sagt Max Geilen, Mitglied des Leiterteams. „Wir bieten jedem das Du an, daher auch die großen Namensschilder mit dem Vornamen.“ Dabei will man natürlich nicht warten, bis potenzielle junge Kunden selbst den Weg in die Filiale finden. Der Ostwall eignet sich hervorragend für aufsuchende Arbeit. „Darum haben wir immer Leute draußen stehen, die junge Passanten aktiv ansprechen“, sagt Max Geilen. Und dann noch etwas in ureigenster Sache: „Sowas wichtiges wie Finanzen sollte nicht hinten anstehen.“
Nina Kerkstra ist Azubi, gerade 19, und zählt zur festen Mannschaft. Sie will „komplexe Themen verständlich machen. Und damit die Verantwortung, die mit dem Älterwerden wächst, leichter machen.“
Zur Erstbesetzung zählen Niko Achten, Thomas Beschoten, Sara Deselaers, Jana Hetjens und Nina Kerkstra. Als Leitungsteam fungieren die drei Jungangestellten Oliver Vanselow, Silke Wendt und Maximilian Geilen. Solange, bis sie die „Altersgrenze“ für die junge Filiale erreicht haben. „Es ist ein gutes Gefühl, die Leitung zu haben und die Leute zu fördern“, erklärt Oliver Vanselow über seine neue Aufgabe. „Ich war selbst drei Wochen in einer Azubi-Filiale tätig.“
Die ersten Kunden finden das Konzept jedenfalls prima: „Bei älteren Sparkassen-Angestellten denkt man sich manchmal: ,Bin ich dumm, wenn ich das jetzt frage?’“, meint Alexandra Krusch (25). Und Schülerin Jacqueline Botzenhard (16) ist sicher: „Gerade wenn Jugendliche gar keinen Plan von dem ganzen Zeug haben, kann man da bestimmt gut hingehen.“