Taktung U76 K-Bahn soll bald häufiger fahren
Krefeld, Meerbusch und Düsseldorf ziehen an einem Strang: Die U76 wird bis 21 Uhr alle 20 Minuten fahren, werktags gibt es eine zusätzliche Nachtfahrt.
Krefeld. Die unfreiwillige Stilllegung der K-Bahnstrecke zwischen Dießem und Rheinstraße hat die Rheinbahn genutzt, um die Gleise zu sanieren. Noch steht die Absperrung Richtung Hansastraße, fehlt das letzte Stück Asphalt zwischen den Schienen. Trotzdem wird es noch Wochen dauern, bis die ersten K-Bahnen wieder auf dieser Strecke fahren. Erst wenn das Dach an der Haltstelle Ostwall montiert und die elektrischen Versorgungsleitungen eingezogen sind, kann sie wieder bis zu ihrem Start und Zielpunkt in Krefeld fahren.
Eine Zwischenlösung — Start und Ziel Hauptbahnhof — wird es nicht geben. „Es gibt am Hauptbahnhof keine Wendemöglichkeit“, begründet Rheinbahnsprecherin Heike Schuster, warum dieser Wunsch vieler K-Bahnkunden nicht realisiert werden kann. Für die heißt es, sich in Geduld zu üben: Am 23. Dezember, sagt Stadtsprecher Manuel Kölker, soll die Ostwall-Haltestelle geöffnet werden.
Politiker in Krefeld, Meerbusch (beziehungsweise Kreis Neuss) und Düsseldorf haben die Weichen gestellt, die U76-Anbindung Krefelds nicht nur zu normalisieren, sondern schon bald zu verbessern.
Fakt ist, dass die U70, die die Berufspendler in 39 Minuten zwischen Düsseldorf und Krefeld befördert, im neuen Jahr bis zur Rheinstraße statt Dießem fährt. Und: Die Anzeigetafeln an Hauptbahnhof und Rheinstraße werden auch auf die U76/U70 hinweisen.
Angestoßen von den Grünen in Krefeld und Meerbusch, wollen Politiker aller Couleur darüber hinaus eine Taktverdichtung der U76. Der normale 20-Minuten-Takt soll statt bis 19 Uhr künftig bis 21 Uhr beibehalten werden. Danach können Krefelder wie bisher halbstündlich pendeln.
Zusätzlich soll es werktags auch eine Nachtfahrt mehr geben. Nach 1 Uhr nachts, wie es die Bündnis-Grünen in Meerbusch auf dem Wunschzettel haben, wird das nicht gehen, signalisiert die Rheinbahn. 0.40 Uhr plus einige Minuten sei hingegen realistisch.
„Damit schließen wir das Nachtloch in Krefeld immerhin um eine halbe Stunde“, sagt Daniel John, der verkehrspolitische Sprecher der Krefelder Grünen. „Es kann nicht sein, dass Krefeld über mehrere Stunden vom Schienenverkehr abgehängt ist.“
Der Kontakt zur Rheinbahn ist hergestellt. „Der erste Schritt ist gemacht“, sagt Heike Schuster. „Jetzt müssen wir uns mit den beteiligten Kommunen an einen Tisch setzen.“ Einen Zeitpunkt, wann die Taktverdichtung greift, kann Schuster nicht nennen. „Zeitlich können wir das nicht einschätzen.“
Krefeld, Düsseldorf und Meerbusch haben jedenfalls ihre Bereitschaft erklärt, die damit verbundenen höheren Kosten zu tragen. „Die 30 000 Euro sind es wert“, kommentiert Daniel John die grobe Schätzung. „Bei 100 000 Ein- und Auspendlern muss man eine Infrastruktur bereitstellen, die Menschen die Chance gibt, auf Bus und Bahn umzusteigen.“