Bockum Mehr Platz für Lehrer

Bockum · Für eine Million Euro wird an der Gesamtschule Kaiserplatz das Lehrerzimmer samt Toilettenanlage erweitert. Bisher standen für ein Kollegium von 129 Frauen und Männern 118 Quadratmeter zur Verfügung.

Das Bild ist bei Instandsetzungsarbeiten an der Gesamtschule Kaiserplatz im August 2018 entstanden. Es zeigt (v.l.) Rachid Jaghou (Leiter des Zentralen Gebäudemanagements), Kathrin Rengers (Leiterin der Schule), Heike Otto-Lauscher (stellv. Leiterin der Schule), Rahime Cayci (Instandhalterin Hochbau) und Frank Arenz (Instandhalter Hochbau). Nun soll das Lehrerzimmer ausgebaut werden.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Das Lehrerzimmer der Gesamtschule Kaiserplatz ähnelt bislang einer Sardinenbüchse: Für 129 Lehrkräfte stehen derzeit nur 118 Quadratmeter zur Verfügung. Und die dazu gehörenden WC-Anlagen für Damen und Herren mit je 4,5 Quadratmeter lassen auch nicht das Gefühl von Weitläufigkeit aufkommen. Im Vorgriff auf die angedachte Anpassung der Raumkapazitäten an der gesamten Schule soll deshalb jetzt das Lehrerzimmer „wegen besonderer Dringlichkeit“ erweitert werden.

Einstimmig billigte der Unterausschuss für Schulbau entsprechende Planungen der Verwaltung. Danach wird besagte Erweiterung die Nutzfläche des zentralen Lehrerbereiches auf 350 Quadratmeter anwachsen lassen – davon 247 Quadratmeter im Lehrerzimmer.  Ein eingeschossiger Neubau entsteht nach Abriss der bisherigen Außenmauern in Richtung Süden zum Schülergarten und nach Osten in Richtung Taubenstraße.

Es bleibt wie bisher ein – verkleinertes – Atrium für „einen erholsamen Pausenaufenthalt unter freiem Himmel“ bestehen. Es wird dann an drei Seiten von Lehrerzimmer und Lehrerarbeitsplätzen umschlossen. Den nördlichen Abschluss bildet nach wie vor der dreigeschossige Klassentrakt.

Kalkulationen für
Maßnahme sind zehn Jahre alt

Zum Atrium hin werden die neuen Räume großflächig verglast und erhalten ebenerdige Ausgänge. Die Außenwand zur Straße wird durch ein hochliegendes Fensterband aufgelockert. „So bleibt der an einen Kreuzgang erinnernder Charakter erhalten“, so die Verwaltung. Kritik hatte es im Vorfeld der Sitzung in einem Medium an den Kosten für die Maßnahme geben, was den Schuldezernenten Markus Schön auf die Palme brachte. Da sei  ein völlig falscher Eindruck erweckt worden, meinte er. Sein Kollege Martin Linne legte nach: Die Erweiterung des Lehrerzimmers werde zwar tatsächlich etwa eine Million Euro kosten, während der ursprüngliche Ansatz bei nur 375 000 Euro lag. Doch diese Kalkulation sei schon zehn Jahre alt, weshalb allein durch die jährlichen Kostensteigerung in der Baubranche eine Verdoppelung des Ansatzes entstanden sei.

Auch sei damals deutlich kleiner geplant worden (das Lehrerzimmer sollte 185 Quadratmeter groß werden), während jetzt sogar die Gestaltung der Außenanlage und die Ausstattung des Lehrerzimmers in die Kosten eingeflossen seien.

Aus der Politik gab es für diese Sichtweise breite Unterstützung: „Die Arbeitsplatzverordnung gilt auch für Lehrer“, meinte Jürgen Wettingfeld (CDU), die vorgesehene Erweiterung des Lehrerzimmers sei daher „der absolut richtige Schritt“. Und auch Barbara Behr (Grüne), Anke te Neues (FDP) und Jürgen Hengst (SPD) sahen die Notwendigkeit ein. Die Zeitplanung sieht den Baubeginn im kommenden Juli vor. Die Fertigstellung der Gesamtmaßnahme soll im September 2020 sein.

Die Maßnahme ist mit der Denkmalpflege abgestimmt. Die entstandenen Mehrkosten müssen in den nächsten Haushaltsberatungen eingeplant werden. Parallel zur Baumaßnahme Lehrerzimmer ist die Brandschutz-Sanierung des Hauptgebäudes (Kaiserplatz 50) mit einer neuen Außentreppe geplant.