Krefeld Kampf dem Eichenprozessionsspinner

Stadt behandelt Baumbestände. Raupenhaare können Gesundheitsbeschwerden hervorrufen.

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Krefeld. Wie in den vergangenen Jahren werden jetzt wieder die Eichenbestände im gesamten Krefelder Stadtgebiet behandelt, um die Ausbreitung der Eichenprozessionsspinner (EPS) einzuschränken. Bäume in Grünanlagen, Straßen, an Schulen, Spielplätzen, Kleingärten und Friedhöfen werden prophylaktisch behandelt. Die Arbeiten werden rund drei bis vier Wochen andauern. Mit einer Hubarbeitsbühne und einer Hochdruckspritze wird der Bazillus thuringiensis in den äußeren Kronenbereich der Eichen ausgebracht. Über die Fraßtätigkeit nehmen die Raupenlarven den Bazillus auf, der die Raupen in ihrer Weiterentwicklung behindert. Dadurch kann die Bildung der gefährlichen Gespinstnester verhindert werden.

Beim Einsatz des Bazillus thuringiensis werden ausschließlich Raupen bekämpft. Für Menschen und Tiere ist die Behandlung der Eichenbäume unbedenklich. Der Fachbereich Grünflächen bittet die Bürger um Hinweise unter der Rufnummer 02151/864402, wenn an Straßen- oder Parkbäumen die typischen Prozessionen oder Gespinstnester des Eichenprozessionsspinners beobachtet werden. Häufig wird der EPS aber mit den Raupen der Gespinstmotte verwechselt, die in vielen Gehölzen anzutreffen sind. Diese fallen durch die dichten, weißen Netze in Bäumen und Sträuchern besonders auf. Betroffen sind insbesondere Wildgehölze. Die Raupen der Gespinstmotte sind für Mensch und Tier allerdings ungefährlich und brauchen deshalb nicht gemeldet werden.

Der Eichenprozessionsspinner ist in Mitteleuropa beheimatet und in Regionen mit Weinbauklima weit verbreitet. Der Nachtschmetterling fliegt in der Zeit von Juli bis September und legt an den ein- bis zweijährigen Zweigen seine Eier ab.

Anfänglich hat es Vorkommen in westlichen Stadtteilen von Krefeld, im Hülser Bruch und am Elfrather See gegeben. Zwischenzeitlich ist der EPS in ganz Krefeld heimisch geworden. Seine Jungraupen überwintern in Eihüllen und schlüpfen zum Blattaustrieb im Frühjahr. Er ernährt sich vorwiegend von den Blättern der Stiel- und Traubeneiche. In Ausnahmefällen findet man den Befall auch an Amerikanischen Eichen und an der Hainbuche.

Der ökologische Schaden ist meistens gering. Wenn überhaupt, kann es nach erfolgter Regeneration und erneuten Fraßschäden zum Absterben einzelner Äste kommen. Durch die mehrmalige Häutung der Raupen bleiben die Hüllen mit den Haaren in den Gespinstnestern. Bis zu 200 Meter weit können die Raupenhaare durch den Wind getragen werden. Bei Kontakt mit den Haaren kann es bei Menschen zu gesundheitlichen Beschwerden kommen. Beobachtet wurden juckende, entzündliche Hautreaktionen und Bläschen an empfindlichen Hautstellen. Gelangen die Haare der Raupen in die Augen, kann es zu Bindehautentzündungen kommen, das Einatmen der mit dem Nesselgift Thaumetopoein behafteten Haare kann in seltenen Fällen asthmatische Beschwerden hervorrufen.

Der Kontakt mit den Raupen und den Gespinstnestern sollte unter allen Umständen vermieden werden. Deshalb bittet die Verwaltung darum, Absperrungen und Hinweisschilder zu beachten. Kinder sollten auf die Gefahren aufmerksam gemacht werden, damit sie die Raupen und Gespinste nicht anfassen. Red