Wie viel können sich die Menschen leisten? Kaufkraft-Ranking: Krefeld schlägt Köln

Krefeld · Ein Kaufkraft-Ranking zeigt auf, in welchen Kreisen und Städten die Menschen sich am meisten für ihr Geld leisten können. Wie Krefeld dabei im Vergleich zur Region abschneidet.

Wie viel Geld bleibt über, wenn die Miete bezahlt und die Einkäufe erledigt sind?

Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Wo können sich die Menschen wie viel für ihr Einkommen leisten? Das Institut der Deutschen Wirtschaft hat die Kaufkraft ermittelt, die durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen um die Lebenshaltungskosten bereinigt. Einen großen Anteil machen nach den Angaben oftmals dabei die Wohnkosten aus. Wie Krefeld abschneidet? Laut Erhebung liegen die Lebenshaltungskosten knapp unter dem Bundesdurchschnitt (-1,8 Prozent). Die Kaufkraft – das sogenannte preisbereinigte Einkommen pro Kopf – liegt jedoch mit 23 457 Euro bei -3,7 Prozent etwas deutlicher unter dem Bundesdurchschnitt. Laut Wirtschaftsinstitut Platz 105 unter den Kreisen und Städten mit der geringsten Kaufkraft.

Viel weniger können sich nach den Angaben die Menschen in Duisburg (Platz 3) im Durchschnitt leisten, mit einer Kaufkraft von 19 604 Euro. Weniger Geld als in Krefeld haben in Relation zu den Lebenshaltungskosten beispielsweise aber auch die Menschen in Köln zur Verfügung, mit 22 415 Euro preisbereinigtem Einkommen pro Kopf. Besser sieht es im Kreis Viersen aus, mit 25 764 Euro pro Kopf, ein Plus von 5,7 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.

Das niedrigste preisbereinigte verfügbare Jahreseinkommen errechnen die IW-Experten für Gelsenkirchen. Mit 18 886 Euro liegt es 22,5 Prozent unter dem Bundesschnitt. Basis des Rankings sind Daten zum nominalen Einkommen vom Statistischen Bundesamt mit Stand 2021, die das IW mit einem vor kurzen von ihm zusammen mit dem Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) veröffentlichten Index der regionalen Lebenshaltungskosten auf Ebene der Kreise, Landkreise und Städte kombiniert hat. Der Preisindex basiert unter anderem auf 24 Millionen teilweise automatisiert im Jahr 2022 abgefragter Preisdaten. Entscheidend für größere Unterschiede waren dabei die Wohnkosten. Nicht berücksichtigt in der Rangliste sind Unterschiede in der Ausgabenstruktur, dass beispielsweise Städter möglicherweise weniger hohe Pendelkosten haben als Menschen aus billigeren Landkreisen.

Aus der Gruppe der sieben größten Städte können sich nur München und Düsseldorf (25 676 Euro bereinigtes Einkommen) nach der Preisbereinigung in der reicheren Hälfte halten. Düsseldorf fällt dank nur 8,5 Prozent überdurchschnittlicher Kosten nur von Platz 19 auf 103. Bei München dämpft das auf Rang zwei herausragend hohe nominale Einkommen den Fall trotz der bundesweit höchsten Kosten. So bleibt die bayerische Landeshauptstadt mit Rang 24 beim preisbereinigten Einkommen zumindest in der erweiterten Spitzengruppe. Das liegt allerdings auch daran, dass gerade im Mittelfeld die Unterschiede teils nur relativ klein sind. In NRW ganz vorn liegt laut Ranking übrigens der Kreis Olpe, mit 28 442 Euro Kaufkraft.

Insgesamt nivellieren die regionalen Kosten die Einkommensunterschiede ein Stück weit. „Die Streuung wird kleiner“, sagt Christoph Schröder vom IW. Auch die Unterschiede zwischen Ost und West gingen zurück.

(wz/dpa)