Demonstration Kita-Streik: Gregor Kathstede würdigt Arbeit der Erzieher

Bei einer Kundgebung vor dem Rathaus übergeben 200 Teilnehmer eine Unterschriftenliste.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Ob vorab geplant oder nicht - Oberbürgermeister Gregor Kathstede hat erstmals öffentlich Stellung zu den Streiks in den städtischen Kindertagesstätten bezogen. Während der Demonstration von rund 200 streikenden Beteiligten und sich solidarisierenden Eltern auf dem Rathausplatz am Montagvormittag ergriff der OB das Megafon, nachdem ihm Sylke Bleckmann von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) dazu die Möglichkeit bot. „Ich möchte den Erziehern erst mal meinen höchsten Respekt für ihre Arbeit aussprechen“, sagte Kathstede. Die Demonstrationsteilnehmer honorierten die Aussage mit Applaus.

Selber sei der Oberbürgermeister durch seinen Sohn Moritz, der ebenfalls eine Kita besucht, direkt vom Streik betroffen. „Ich hatte ihn deshalb auch am Freitag mit im Rathaus - er hätte aber lieber mit seinen Freunden in der Kita gespielt.“

Kita-Streik: Demonstranten übergeben Unterschriftenliste an OB
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Der Oberbürgermeister gab jedoch auch zu bedenken, dass „irgendjemand die Höhergruppierung bezahlen müsste“. Und diese könnte für die Stadt richtig teuer werden. Nach einer überschlagenen Rechnung der Verwaltung könnten die finanziellen Forderungen der Erzieher die Stadt bis 7,4 Millionen Euro mehr kosten, dies teilte die Stadt am Montag auf Nachfrage der WZ mit.

Von einer Einigung sind der verhandelnde kommunale Arbeitgeberverband und die Gewerkschaften derzeit aber noch weit entfernt. „Wir hoffen, dass Oberbürgermeister Gregor Kathstede den Vertretern des Arbeitgeberverbandes noch mal deutlich mitteilt, welche Entschlossenheit er hier heute erlebt hat“, sagte Bleckmann.

Um diese Aussage zu verdeutlichen, überreichten die Demonstrationsteilnehmer dem Oberbürgermeister eine Liste mit über 4000 Unterschriften, in der unter anderem gefordert wird, den Eltern die Kita-Beiträge zurückzuerstatten. Zusammen mit Mechthild Schratz von Verdi (linker Niederrhein) hatte Bleckmann zuvor zu den Demonstrationsteilnehmern, dem Oberbürgermeister und Gerhard Ackermann, dem Leiter des zuständigen Fachbereichs Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung gesprochen. „Die Unterstützung, die wir heute wieder erfahren, ist riesig“, sagte Schratz.

Noch deutlich beeindruckender soll es bei einer Kundgebung am Dienstag in Düsseldorf werden. Die Gewerkschaften erwarten bis zu 11 000 Teilnehmer zu einer Demonstrationsveranstaltung, die vor dem Düsseldorfer Landtag stattfindet. „Auch aus Krefeld wird die Unterstützung groß sein“, sagt Bleckmann. Auf ein Ende des Streiks hofft hingegen Oberbürgermeister Kathstede. „Ich hoffe, dass die Verhandlungen so weitergehen, dass nicht mehr gestreikt werden muss. Klar ist aber, dass sie mit ihrem Gehalt zufrieden sein müssen“, sagte Kathstede abschließend in Richtung der Erzieher.