Klares Zeichen gegen Rechtsextremismus
Das Bündnis für Toleranz und Demokratie beteiligt sich an der „Woche gegen Rassismus“
Krefeld. Für das Bündnis für Toleranz und Demokratie gilt auch in diesem Jahr: „Kein Fußbreit dem Rechtsextremismus!“ Die vor rund sechs Jahren gegründete Gruppierung, in der verschiedene Parteien, Gewerkschaften und Institutionen aktiv sind, hat inzwischen über 1000 Unterschriften für ein Verbot der rechtsextremistischen NPD gesammelt.
Beteiligen wird sich das Bündnis mit verschiedenen Beiträgen an der „Internationalen Woche gegen Rassismus“ vom 11. bis 24. März. Diese Aktionswoche wird organisiert vom Interkulturellen Rat in Darmstadt. Pfarrer Albert Koolen: „Wir wollen weiter auf den alltäglichen Rassismus in unserer Stadt aufmerksam machen. Das ist auch bei der fragwürdigen Praxis der Visumserteilung für ausländische Studenten durch die Ausländerbehörde ein Thema.“
Gemeinsam mit dem Sozialbündnis wird Ende Februar eine Veranstaltung angeboten, die sich mit dem Rechtspopulismus auseinandersetzt. Thematisiert wird dabei unter anderem fremdenfeindliche Propaganda, mit der laut Koolen eingewanderte Menschen als Sündenböcke für die sozialen Probleme dieses Landes missbraucht werden.
Zum achten Mal seit 2006 veranstaltet das Bündnis am ersten Samstag im September das „Fest ohne Grenzen“ rund um die Josefkirche. Das Konzept des Vorjahres habe sich bewährt. Bernadette Kölker: „Wir wollen wieder eng mit dem Jugendbeirat, verschiedenen Schulen, Jugendamt und Jugendzentren kooperieren.“ Deren vielfältige kulturelle Beiträge sollen auch in diesem Jahr die Attraktivität des Multi-Kulti-Festes ausmachen.
Weiter vorantreiben will das Bündnis auch das Anbringen von mahnenden Gedenkschildern an Stätten des Nationalsozialismus in der Stadt. Nach dem heutigen Haus der Caritas am Hauptbahnhof hat das Bündnis dafür das ehemalige Standesamt am Bismarckplatz 32 ins Auge gefasst. Dort residierte nach 1933 die Kreisleitung der NSDAP.
Am Mittwoch, 30. Januar, um 19.30 Uhr, lädt das Bündnis zum 80. Jahrestag der Nazi-Machtergreifung in den kleinen Saal der Fabrik Heeder ein. Herbert Steeg wird dort in Bild und Ton über den Tag und seine Folgen in Krefeld berichten, an dem Adolf Hitler von Hindenburg am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler ernannt wurde. Steeg geht der Frage nach, wie der politisch-gesellschaftliche Bruch vor Ort begann, wer agierte und was eingeleitet wurde im lokalen Rahmen. Betitelt ist die Veranstaltung mit „Der Anfang des Untergangs“.