Kommentar Arme Pinguine - Chaos gemeinsam überwinden

Meinung | Krefeld · Um eine solche Phase zu überleben, braucht es Unterstützung, ein solidarisches Miteinander.

Rolf Eckers

Foto: Sergej Lepke

Neun Monate Corona-Pause sollen am 17. Dezember endlich vorbei sein. Eine Woche vor Heiligabend möchte die Deutsche Eishockey Liga (DEL) den Fans ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk machen. Dabei sind die Bedingungen für den Neustart denkbar schlecht, denn wie kaum eine andere Profisportart ist Eishockey hierzulande auf Zuschauereinnahmen angewiesen. Aber die Hallen werden leer sein. Vermutlich noch viele Monate, vielleicht die gesamte Saison über. Nach DEL-Angaben fehlen den 14 Teams 60 Millionen Euro.

Um eine solche Phase zu überleben, braucht es Unterstützung, ein solidarisches Miteinander. Spieler und Trainer müssen Einschnitte beim Gehalt hinnehmen. Sponsoren und Gesellschafter sind gefordert, rasch mehr Geld als geplant zur Verfügung zu stellen. Das alles braucht ein Klima des Vertrauens, die Zuversicht, das Chaos gemeinsam zu überwinden. Und genau daran mangelt es bei den Krefeld Pinguinen. Niemand kann erklären, warum der Schweizer Stefano Ansaldi im April die Mehrheit übernommen hat. Bis heute hat er sich in Krefeld nicht blicken lassen. Roger Nicholas, Ansaldis Statthalter, setzte Daniel Pietta vor die Tür. Ausgerechnet Pietta, gebürtiger Krefelder, Nationalspieler, das Gesicht des Teams. Im Oktober trat Nicholas zurück, Sergej Saveljev gilt seitdem als der starke Mann. Vor wenigen Tagen warf Cheftrainer Glen Hanlon, erst im Mai gekommen, die Brocken hin. Einige Spieler taten es ihm gleich. Die Pinguine fallen auseinander. Jetzt sind Stadtwerke und Sparkasse gefordert. Sie haben als zentrale Sponsoren das Recht und die Pflicht, von Ansaldi Auskunft zu verlangen, was er mit den Pinguinen plant.