Demonstration Friedlicher Protest in Krefeld gegen den „Bürgerdialog“ der AfD
Krefeld · Rund 450 Personen demonstrierten auf dem Theaterplatz in Krefeld gegen den „Bürgerdialog“ der AfD. Der Aufsichtsrat des Seidenweberhauses hat nach eigenen Angaben erst spät von der AfD-Veranstaltung erfahren.
Er blieb völlig friedlich, der Protest gegen den „Bürgerdialog“ der AfD im Seidenweberhaus. Ein buntes Völkchen – nach Schätzungen der Polizei rund 450 Personen – hatte sich am frühen Montagabend auf dem Theaterplatz eingefunden, durch Metall-Absperrungen und massive Polizeipräsenz von der Veranstaltung selbst getrennt. Diese sicherte sich zusätzlich durch private Security vor unerwünschten Besuchern ab.
Fahnen, Sprechchöre und Lärm aus verteilten Trillerpfeifen sollten vor dem Haus signalisieren: „Kein Platz für die AfD – in Krefeld und anderswo.“ Auch Fahnen von SPD, der „Seebrücke“ und den „Omas gegen Rechts“ waren zu sehen. Kurz vorbei schaute der Beigeordnete Markus Schön. Michael Heepen (Die Partei), Julia Suermondt (Ratsmitglied Die Linke) und Thorsten Hansen (Ratsmitglied Bündnis 90/Die Grünen) machten in Ansprachen deutlich, dass man dem Rechtspopulismus klare Kante zeigen wolle. Thüringen sei ein „Schock“ gewesen, so Hansen, der den Krefeldern Marc Blondin (CDU) und Otto Fricke (FDP) dafür dankte, dass diese sich von der Wahl eines Ministerpräsidenten gemeinsam mit der AfD distanziert hatten.
Noch am Montag versucht, AfD-Veranstaltung zu verhindern
David Adelmann (Fridays for Future) kritisierte die AfD für ihr Festhalten an Kohle und Atomstrom. Arbeiterpriester Albert Koolen vom Bündnis für Toleranz und Demokratie erinnerte an ein Wort des damaligen Reichskanzlers Joseph Wirth von 1922: „Der Feind steht rechts.“ „Das gilt damals wie heute“, so Koolen.
Hans Butzen (SPD), stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Seidenweberhaus GmbH, hatte noch am Montag versucht, die AfD-Veranstaltung zu verhindern. In einem Schreiben an Geschäftsführer Paul Keusch erklärte er: „Ich möchte unsere Verärgerung über ihre Informationspolitik zum Ausdruck bringen.“ Der Aufsichtsrat habe erst am 14. Februar von der AfD-Veranstaltung erfahren. Bei rechtzeitigem Vorliegen der Informationen „hätten sich die Vertreter der SPD-Fraktion klar gegen den Abschluss eines Mietvertrages ausgesprochen“. Butzen forderte Keusch zur Absage auf – wozu es aber nicht kam.