Surfpark am Elfrather See Campingpark mit 70 Plätzen neben „der Welle“ geplant
Krefeld · Die Kommunalpolitik soll einem Sondergebiet im Erholungs- und Sportpark Elfrather See für die Nutzung als Surfpark zustimmen.
Die politischen Planungen für die Surfanlage im Erholungs- und Sportpark Elfrather See gehen nach der langen Corona-Pause weiter. Wie berichtet sollen auf einer Fläche von fast neun Hektar bislang öffentlicher Grünflächen ein Surfpark mit ergänzenden Sport- und Freizeitangeboten und einem Campingplatz entstehen. Der entsprechende Bebauungsplan wird in der Bezirksvertretung Uerdingen am Mittwoch (17 Uhr, Mediencenter der EGK, Parkstraße 234) erstmals von der Politik beraten, am Donnerstag (17 Uhr, Seidenweberhaus) steht er dann im Planungsausschuss auf der Tagesordnung.
Im Dezember hatten die Stadt Krefeld und der Projektentwickler Elakari eine Absichtserklärung für einen Surfpark unterzeichnet. Anfang Februar hat der Stadtrat den einleitenden Beschluss gefasst. Für rund 25 Millionen Euro möchte Elakari bis Sommer 2023 die Outdoor-Surfanlage mit Gastronomie-, Sport- und Freizeitangeboten am Elfrather See errichten.
Unkritisch betrachtet wird das Projekt nicht, trotz aller Euphorie für eine mögliche Magnetwirkung mit Alleinstellungsprofil der Stadt: Zwar hatten selbst die Grünen trotz der bereits geäußerten Bedenken von Naturschützern grünes Licht zur Einleitung eines Planungsverfahrens im Rat gegeben. Die Umweltverbände führten für ihre Kritik eine große Flächenversiegelung, zusätzliche Verkehrsströme in einem Naturbereich sowie zunehmenden Lärm und Naturzerstörung auf. Eigentlich Domänen auch der Grünen. Doch stellten auch sie später in einer Erläuterung klar: „Trotz einem eher positiven ersten Eindruck, ist die Entscheidung, dem einleitenden Beschluss zum B-Plan 836 zuzustimmen, den Grünen nicht leicht gefallen, da eine Vielzahl von Fragen noch offen ist.“
Nach der jetzt vorliegenden Planung soll die Surfanlage nordwestlich des vorhandenen Parkplatzes P3 entstehen, der nördlich des Badesees liegt. Die Anlage nehme im Wesentlichen den Bereich der Asphaltsportplätze und der westlich anschließenden Rasenflächen in Anspruch. Zentrales Element sei ein Surfbecken in Form eines Diamanten, die sogenannte Lagune. Sie umfasse 2,8 Hektar und werde durch einen 225 Meter langen Steg in zwei Hälften geteilt. So könnten in den einzelnen Teilbereichen unterschiedliche Wellen für Anfänger und Profis erzeugt werden.
Im Norden der Lagune soll das zweigeschossige Hauptgebäude stehen. Es enthalte Verwaltungsräume, Sanitäranlagen, Räume für Wellness und Seminare sowie ein Restaurant mit Außenterrasse, das auch externen Besuchern offenstehe und einen guten Überblick über die Anlage bieten soll. Auf dem Vorplatz könnten zum Beispiel Mitmach-Aktionen für Kinder oder Surfkunst angeboten werden. Nordwestlich des Beckens sollen weitere Sport- und Freizeitaktivitäten möglich werden, vor allem balanceorientierte Sportarten wie „Skate-Pumptrack“, Skater-Bowl, Klettern und Slacklining. Ein professionelles Beachvolleyball-Feld rundeten das Angebot ab.
Auf einer Anhöhe im Westen und Südwesten des Plangebietes soll ein Campingplatz entstehen, der ebenfalls privatwirtschaftlich betrieben wird. Die Anlage orientiert sich an der vorhandenen Topografie und umfasse etwa 70 Plätze für Zelte, Wohnwagen und Wohnmobile und 40 Aufstellplätze für Mobilheime. Die beheizbaren Unterkünfte seien auch außerhalb der Sommermonate nutzbar. Der Platz soll Touristen auch ohne Nutzung der Surfanlage zur Verfügung stehen.
Rund um die Anlage und den Campingplatz seien weiterhin öffentliche Grünflächen vorgesehen. Auch die Wegeführung um den Elfrather See und entlang der Regattastrecke soll erhalten bleiben. Angesteuert werde das Areal wie bisher über den Charlottering, die Rather Straße und die Parkstraße. Zentrale Anlaufstelle sei der Parkplatz P3 mit rund 310 Stellplätzen. Darüber hinaus könnte der Parkplatz P4 mit 99 Stellplätzen teilweise zur Verfügung stehen. Zur Anbindung des Parkplatzes P3 an den Campingplatz und das Hauptgebäude könnten auch kleine Elektrofahrzeuge („Golfcaddys“) genutzt werden. Eine Verlängerung der Buslinie 058 wird geprüft.
Laut Stadt sollen knapp zwei Drittel der Gesamtfläche unversiegelt bleiben. Bäume und Gehölzflächen würden nach Möglichkeit erhalten und in die Planung integriert. Die erforderliche Energie für die Anlage soll aus erneuerbaren Energien stammen. Erörtert wird auch die mögliche Nutzung der Abwärme aus der nahe gelegenen Müllverbrennungsanlage. Das gesamte Projekt soll in einen „Masterplan Elfrather See“ für das ganze Areal einfließen.