Krefelder Kommunalpolitik CDU befragt die Bürger zum Thema Sauberkeit
Krefeld · Die Corona-Pause in der Krefelder Kommunalpolitik hat die CDU-Ratsfraktion genutzt, um die Themen Müllentsorgung und Stadtsauberkeit verstärkt in den Blick zu nehmen. Wie die Ratsmitglieder Ingeborg Müllers und Timo Kühn am Dienstag berichteten, habe es mehrere Gespräche mit Vertretern des Kommunalbetriebs Krefeld (KBK) und der Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld (GSAK) gegeben.
Ein Resulat dieser Gespräche ist ein Fragebogen zum Thema Sauberkeit in Krefeld, der ab 1. Juli für Bürger und Unternehmer über die Homepage der Krefelder CDU abrufbar ist. „Wir werden die Ergebnisse nach dem Ende der Sommerferien auswerten und dann gegebenenfalls daraus Anträge für den Rat formulieren“, kündigt Kühn an.
Warum dürfen Mülltonnen
nicht schon abends raus?
Schon jetzt legten er und Ingeborg Müllers erste Verbesserungsvorschläge vor. Mehrere davon betreffen die Restmüllabfuhr. Laut städtischer Abfallsatzung wird dabei unterschieden zwischen Mannschafts- und Benutzertransport: Beim Mannschaftstransport wird das Müllgefäß vom Stellplatz in oder am Haus des Kunden zum Fahrzeug geholt und nach der Leerung wieder an Ort und Stelle zurück gestellt. Beim Benutzertransport muss der Kunde selbst die Tonne bis 7 Uhr morgens an die Straße gestellt haben. Zu welchem Bereich man gehört, wird vorgegeben.
„Da müssen wir uns die Lebenswirklichkeit angucken“, sagt Kühn: Die meisten Krefelder stellten die Tonne schon am Vorabend raus, was aber eigentlich verboten sei. „Wäre es nicht möglich, dass die Tonne bis 9 Uhr rausgestellt werden kann?“, fragt Müllers. Diese Anregung werde jetzt geprüft. Erfreulich schnell sei dem Hinweis nachgegangen worden, dass die Tonnen beim Benutzertransport oft mitten auf den Gehweg zurückgestellt werden und dort keinen Platz mehr für Menschen mit Kinderwagen und Rollatoren lassen.
Im Stadtgebiet fehle
ein zweiter Wertstoffhof
In den Blick genommen hat die CDU auch den Wertstoffhof in Linn – und übt gleich aus zwei Gründen Kritik daran. Die Einrichtung an der Straße Bruchfeld sei nicht barrierefrei, die Ablade-Situation nicht zeitgemäß. Außerdem sei die Lage schlecht, da der Standort von vielen Stellen im Stadtgebiet nur schwer erreichbar sei. „Ich muss von Hüls aus quer durch die Stadt dorthin fahren“, berichtet Kühn. Notwendig sei ein zweiter Standort im Krefeld auf einer verkehrsmäßig gut erschlossenen Fläche zwischen Hüls und dem Nordbezirk, ergänzt Müllers. Das könne auch dabei helfen, wilde Müllkippen zu verhindern.
Ein zweiter Ansatz dazu könne eine kostenlose Anlieferung an besucherschwachen Tagen sein, so die beiden CDU-Politiker. Denn die Gebühren können hoch werden: Wer einen Kofferaum voller bauschutt anliefert, muss 13 Euro zahlen – bei einem Transporter sind es 70, bei einer Lkw-Ladung schon 224 Euro.
Kritik an Rückmeldung
auf der Plattform „Maak et“
„Unbefriedigend“ nennt Ingeborg Müllers die bisherige Handhabung von Rückmeldungen auf der Internet-Plattform „Maak et“: „Ein grüner Haken bedeutet dort nicht, dass ein Problem erledigt ist. Er sagt nur, dass die Meldung angekommen ist.“ Auch fehle es hier an einer digitalen Schnittstelle zwischen KBK und GSAK: Bisher würden die Meldungen teils noch mit Excel-Tabellen übertragen.
Schon Schmierereien
an der „Promenade“
Mehr gepflegt sehen möchte die CDU die städtischen Parks. Die Patenschaften für Bäume und Bänke könne man ausweiten. An die Bürger gehe der Appell, auch selbst zur Sauberkeit beizutragen. Und viel schneller als bisher beseitigt werden müssten Graffiti. So seien schon jetzt die frischen Betonflächen im ersten Abschnitt der „Krefelder Promenade“ beschmiert.