Gericht Geldstrafe nach Prügelei im Helios-Klinikum
Krefeld · Zwei Krefelder hatten versucht, sich gewaltsam Zugang zu einem Operationssaal zu verschaffen.
Wenn Angehörige verletzt oder erkrankt sind, befinden sich auch die Angehörigen in Extremsituationen. So war es vermutlich auch bei zwei Krefeldern, 36 und 52 Jahre alt. Sie mussten sich am Mittwoch wegen Körperverletzung und Bedrohung vor dem Amtsgericht verantworten. Sie sollen am frühen Abend des 10. März 2017 versucht haben, sich Zugang zu einem Operationssaal des Helios Klinikums zu verschaffen. Als das ein Pfleger sah, sprach er die beiden Männer an und soll daraufhin von ihnen angegriffen worden sein. Einer der Angeklagten soll mehrfach auf den Mann eingeschlagen und ihn weggeschubst haben. Der andere Angeklagte soll den Mann ebenfalls weggeschubst haben.
Als eine weitere Pflegerin ihrem Kollegen zu Hilfe eilte, soll der jüngere Angeklagte auch sie geschlagen haben. Der ältere Angeklagte soll dem Pfleger schließlich noch gedroht haben, dass er unten auf ihn warten würde, um ihn umzubringen. Ob sich die Taten tatsächlich so zugetragen haben, konnte das Gericht am Mittwoch nicht ganz aufklären. Denn der angegriffene Pfleger, der eigentlich als Zeuge geladen war, kam nicht. Die beiden Angeklagten und weitere Zeugen stellten die Taten als weit weniger dramatisch dar, wie angeklagt. Letztlich mussten sie nur eine Geldauflage in Höhe von 350 Euro zahlen. Das Verfahren wurde eingestellt.
Immer wieder müssen sich Krankenhausmitarbeiter mit Gewalt auseinandersetzen. Weit weniger glimpflich ging ein Vorfall im Oktober 2019 aus. Da hatte ein 31-jähriger Obdachloser im Helios-Klinikum randaliert, nachdem ihn Sicherheitspersonal beim mutmaßlichen Diebstahl von Büromaterial erwischt hatte. Er bedrohte die Sicherheitsleute daraufhin mit einem Messer und brach einem Polizisten, der ihn festnehmen wollte, die Hand. 2016 ging es im Alexianer so weit, dass ein Betrunkener sein Bett in Brand setzte und sich selbst schwer verletzte. Er musste mit einem Hubschrauber in eine Spezialklinik geflogen werden. sp