Krefelder bekommt Wirtschaftsdezernenten IHK übt Kritik an vielen Aufgaben für Preen

Die Berufung von Eckart Preen zum Wirtschaftsdezernenten der Stadt Krefeld stößt in der Wirtschaft selbst auf ein geteiltes Echo. Wie berichtet, hatte Oberbürgermeister Frank Meyer am Freitag bekannt gegeben, dass der langjährige Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WfG) und der Grundstücksgesellschaft Krefeld (GGK) zusätzlich als Dezernent einen Schreibtisch im Rathaus bekommen soll.

WfG-Geschäftsführer Eckart Preen wird auch Wirtschaftsdezernent.

Foto: Ja/Bischof, Andreas (abi)

„Ich bin ein bisschen skeptisch“, urteilt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, über diese Personalie. Was aber mit der Person Preen nichts zu tun habe. Dieser sei unbestritten ein guter Vertreter der Krefelder Wirtschaft. Doch eine „Nebentätigkeit“ hätten sich die heimischen Unternehmen mit ihrer oft  geäußerten Forderung, Krefeld brauche einen eigenen Wirtschafts-Dezernenten, nicht vorgestellt.

„Diese Besetzung verbreitet keinen Optimusmus, sondern es stellen sich viele Fragen“, meint Steinmetz: Wird Eckart Preen im Rathaus Personal- und Finanzverantwortung erhalten? Wie kann er im Verhältnis zu den höher eingestuften Beigeordneten agieren? Sind die verschiedenen Aufgaben, die Preen erfüllen muss, überhaupt zeitlich zu schaffen? Darauf werde er den Oberbürgermeister auch persönlich ansprechen, kündigt Jürgen Steinmetz an.

Immerhin: Es sei ein „guter Einstieg“, die Position überhaupt eingerichtet zu haben, so der Hauptgeschäftsführer. Aus Sicht der IHK wäre es aber wünschenwert gewesen, Preen „mit voller Wucht und Ausstattung“ gleichberechtigt ins Rathaus zu holen. Mehrere Krefelder Unternehmer hätten sich ihm gegeüber schon entsprechend geäußert, berichtet Steinmetz. Und erinnert gleichzeitig daran, dass diese sich in der Vergangenheit oft auch kritisch mit der Stadt auseinandergesetzt hätten, so unter anderem beim Thema Digitalierung.

Lob kommt dagegen von der Industrievereinigung Krefeld-Uerdingen und Rheinhafen. In einem Rundschreiben des Geschäftsführers Christian Schmidt heißt es: „Durch die Schaffung dieser Stelle ist eine engere Verzahnung zwischen Wirtschaft und Verwaltung sichergestellt.“ Der Oberbürgermeister habe einen lang gehegten Wunsch erfüllt.