Hunde Krefeld ist die Hunde-Hauptstadt am Rhein
Krefeld · Bei den Steuern im Mittelfeld, bei den Vierbeinern pro Kopf bundesweit unter den besten Zehn.
Der Hund ist des Menschen bester Freund, behauptete Erasmus von Rotterdam. Was 1518 richtig war, trifft auf das Krefeld 500 Jahre später zu: „Wir haben Stand Juli 13 624 steuerrechtlich angemeldete Hunde“, erläutert der Leiter des Fachbereichs Finanzservice und städtisches Immobilien- und Flächenmanagement, Peter Mertens. Gemessen an der Einwohnerzahl von 232 000 liege Krefeld pro 100 Einwohner damit in den Top Ten aller Städte bundesweit. „Und in der Rhein-Ruhr-Achse sind wir mit dem Bestand Spitzenreiter“, freut sich Mertens.
Kempen zählt die Tiere
alle zehn Jahre
Hinzu kommt: Die Hundesteuer spült 1,5 Millionen Euro ins Stadtsäckel. Eine aktuelle flächendeckende Hundebestandsaufnahme gibt es, trotz angekündigter „Hunde-Polizei“, nicht. Als die Behörde eine solche auf den Weg bringen wollte, „meldeten sich so viele, die auch auf Jahre nachmeldeten“, dass man auf Ordnungswidrigkeitsverfahren und Bestandsaufnahme verzichtet habe.
Allerdings, erklärt Mertens, führe der Ordnungsdienst stichpunktartige Kontrollen in den verschiedenen Grünanlagen und Parks durch. „Oft ist es dann so, dass man die Hundemarke im Portmonee hatte oder verloren, sollte sie nicht vorhanden sein. Die Tiere sind aber im Regelfall angemeldet.“ Die Stadt Kempen geht da anders vor. „Bei uns wird alle zehn Jahre eine Hundezählung durchgeführt“, bestätigt der Stadtsprecher Christoph Dellmans — die letzte war 2012. In dem Rahmen „gehen wir von Haus zu Haus und stellen fest, wo ein Hund bellt“, erklärt Dellmans. „Wenn dann niemand öffnet, wird die Person angeschrieben.“ Der Ordnungsdienst kontrolliere dann die Marken. „Die ordnungsrechtlichen Dinge regelt das Landeshundegesetz.“
In Viersen gibt es keine flächendeckenden Kontrollen
In Viersen gibt es keine flächendeckenden und auch keine sporadischen Kontrollen, erläutert Birgit Wöltering, Leiterin des dortigen Fachbereichs Finanzmanagement und Steuern. „Wenn etwas auffällt, wird das von den Kollegen kontrolliert.“ Ansonsten kämen die Kontrollmitteilungen der anderen Kommunen bei einem Umzug.
Was die Hundesteuersätze betreffe, merke man ein Gefälle von kleinen Landgemeinden, wo die Gebühr nur 60 bis 70 Euro betrage, zu den Großstädten, so Peter Mertens. Krefeld liege da für den ersten Hund mit 111 Euro im moderaten Mittelfeld.
Laut Steuerzahlerbund, der einen Hundesteuer-Vergleich unter 338 Kommunen in NRW gemacht habe, reicht die Spanne für einen Hund von 25 Euro in Verl bis zu 180 Euro in Hagen. Krefeld liegt laut dieser Liste mit 111,32 Euro auf Platz 46.
Und das staffelt sich: Ab zwei Hunden zahlen Halter in Krefeld pro Schnauze 129,47 Euro, bei drei und mehr Hunden je Tier 147,62 Euro jährlich. Zum Vergleich: In Viersen kostet der erste Hund noch 100 Euro, ab zwei Hunden je Tier 120 und bei drei und mehr Hunden 144 Euro. In Kempen zahlt man 84 Euro für den ersten, 90 für den zweiten und 96 für den dritten Hund.