„Letzte Generation“ Klimakleber sorgen für Europaring-Sperrung in Krefeld – Störung von Schulunterricht gescheitert

Update | Krefeld · Erneut haben „Klimakleber“ in Krefeld eine wichtige Straße in Krefeld blockiert. Die „Letzte Generation“ wollte wohl auch den Unterricht einer Schule stören – jedoch ohne Erfolg. Der Überblick.

Krefeld: Klimakleber blockieren Europaring - Störung bei Schule gescheitert
Foto: SAMLA

Das Wichtigste in Kürze:

  • Am Dienstagmittag haben Klimakleber der „Letzten Generation“ in Krefeld den Europaring blockiert. Mehrere Personen klebten sich fest.
  • Der Europaring ist zwischen Zwingenbergstraße und Moerser Straße stadteinwärts gesperrt worden. Der Verkehr sollte über die Zwingenbergstraße umgeleitet werden.
  • Nach eigenen Angaben wollten die Aktivisten auch den Unterricht der nahen Maria-Montessori-Gesamtschule stören. Das wurde nach Angaben mit Verweis auf das Hausrecht der Schule verhindert.
  • Am frühen Dienstagnachmittag begann die Polizei mit dem Lösen der festgeklebten Aktivisten. Ein Teilnehmer hatte offenbar eine etwas hartnäckigere Spezialmischung verwendet. Nach mehr als zwei Stunden Blockade konnte auch der letzte Klimakleber gegen 14.15 Uhr gelöst werden, die Sperrung wurde gegen 14.40 Uhr aufgehoben.
  • Scharfe Kritik an der Aktion kommt von den Jungen Liberalen.

Erneut blockieren Klimaaktivisten in Krefeld den Straßenverkehr: Im Bereich Europaring/ Ecke Moerser Straße sind am Dienstagmittag mehrere Personen zu sehen, die im Bereich der Kreuzung auf dem Asphalt sitzen. Der Polizei waren „Klimakleber“ gemeldet worden, erklärte eine Sprecherin der Polizei unserer Redaktion gegen 11.55 Uhr. Auf einem Foto war ein Banner des Bündnisses „Letzte Generation“ zu sehen. Die Polizeisprecherin bestätigte, dass es sich offenbar um Aktivisten des Bündnisses handelt.

Die Polizei löste die Klimakleber nach und nach vom Asphalt.

Die Polizei löste die Klimakleber nach und nach vom Asphalt.

Foto: Werner Dohmen

Insgesamt waren nach den Angaben zunächst sieben Aktivisten vor Ort zu sehen. Fünf hatten sich laut Sprecherin der Polizei auf dem Asphalt festgeklebt. Gegen 13 Uhr waren sechs Personen zu sehen, die sich offenbar auf dem Asphalt festgeklebt hatten, berichtete ein WZ-Reporter. Mehrere Aktivisten aus Krefeld hatten sich demnach an der Aktion beteiligt, darunter wohl auch ein Aktivist, der sich bereits Ende Mai auf der Gladbacher Straße festgeklebt hatte. Die Polizei habe die Teilnehmer aufgefordert, die Fahrbahn zu räumen. Diese hätten entgegnet, dies nicht zu können, weil sie sich festgeklebt hatten. Kurze Zeit später wurde mit dem Lösen der Aktivisten begonnen. Gegen 13.25 Uhr waren die ersten zwei „befreit“. Kurze Zeit später war noch ein Aktivist festgeklebt, dieser aber wohl mit einer Art „Spezialmischung“. Gegen 14.15 Uhr konnte nach Angaben der Polizei auch der letzte Klimakleber gelöst werden, die Sperrung des Europarings wurde gegen 14.40 Uhr aufgehoben, erklärte ein Sprecher der Polizei in Krefeld unserer Redaktion. Die Fahrbahn musste nach der Protestaktion noch gereinigt werden.

Klimaaktivisten in Krefeld: Schule verweist Aktivisten des Geländes

Gegen 11.52 Uhr erreichte unsere Redaktion eine Mitteilung mit Absender „Letzte Generation“. In dieser wurde angekündigt, auch den Unterricht in mehreren Oberstufenklassen einer nahe gelegenen Gesamtschule stören zu wollen. Der stellvertretende Schulleiter der Maria-Montessori-Gesamtschule, Stefan Erlenwein, erklärte unserer Redaktion, dass sich zwei Personen auf dem Schulgelände befanden, die offenbar Transparente anbringen wollten. Mit Verweis auf das Hausrecht der Schule seien sie des Geländes verwiesen worden. Die Schule sei zu einem Gespräch bereit, aber nicht einfach so und ohne Anmeldung. Es habe keine Störung des Unterrichts gegeben.

Laut „Letzte Generation“ fordern die Aktivisten von der Bundesregierung „sofortige wirkungsvolle Maßnahmen zum Klimaschutz“. Kritik an der Aktion kommt von den „Jungen Liberalen“ in Krefeld. Die „Letzte Generation“ schüre die Ängste junger Leute und verbreite Horrorszenarien, so der Vorsitzende Paolo Martin Aguilar Sanchez. Diese Vorgehensweise spalte die Gesellschaft, anstatt den notwendigen Dialog für den Klimaschutz zu fördern. „Auf Schärfste“ verurteilen die Jungen Liberalen die Aktion an der Gesamtschule. „Kinder symbolisch in Geiselhaft zu nehmen, um politische Interessen durchsetzen zu wollen, ist inakzeptabel und widerspricht jeglichen demokratischen Grundsätzen“, so Aguilar Sanchez. Er fordert die Polizei auf, Blockierer präventiv in Gewahrsam zu nehmen.

„Letzte Generation“ in Krefeld: Klimakleber blockieren Europaring

Der Europaring war am Dienstagmittag in Richtung Innenstadt zwischen Zwingenbergstraße und Moerser Straße gesperrt worden. Der Verkehr wurde über die Zwingenbergstraße in Richtung Verberg umgeleitet. Moerser Straße und Europaring stadtauswärts waren zunächst frei geblieben, so eine Sprecherin der Polizei. Autofahrer meldeten unserer Redaktion aber am Mittag auch Stau abseits des Europarings, auf der Heyenbaumstraße staute sich etwa der Verkehr, hieß es.

Ende Mai war es zu einer ersten Klebe-Aktion des Bündnisses in Krefeld gekommen. Damals hatten sich mehrere Personen auf der Gladbacher Straße festgeklebt. Es kam zu massiven Auswirkungen. Kostenpflichtiger Inhalt Erst nach mehreren Stunden konnten die Aktivisten vom Asphalt gelöst werden.

(pasch/WD)