Kostenlose Schwimmkurse im Bockumer Hallenbad 300 Kinder lernen schwimmen

3 · Die Initiative „Kopf über Wasser“ lädt Kinder in den Osterferien wieder zu kostenlosen Schwimmkursen ins Bockumer Hallenbad ein. Dabei helfen auch Kinder am Beckenrand mit.

Sie engagieren sich für das Projekt Kopf über Wasser (v.l.): Sven Köhler (Berufskolleg Vera Beckers), Anne Poleska (Berufskolleg Vera Beckers), Thilo Zickler (1. Krefelder Marine), Sabine Bayer (AOK Krefeld), Marco Gröning (Verkaufsleiter VW PKW), Jens Sattler (Stadtsportbund), Thomas Nohr (SV Neptun), Julia Vogel (SVK ‘72).

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Kinder, die nicht schwimmen können, sind schon länger ein Problem. Kaum zu glauben, aber wahr: Das Ertrinken gehört bei Kindern unter zehn Jahren zu den häufigsten Todesursachen. Die beiden Corona-Jahre haben den Zustand noch verschlechtert, weil Bäder lange geschlossen blieben – in Krefeld sogar leider länger und öfter als anderswo. Umso wichtiger ist da die Neuauflage des Projektes „Kopf über Wasser“, bei dem in den Osterferien 300 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 16 Jahren die Chance bekommen, im Badezentrum Bockum kostenlos schwimmen zu lernen.

Schüler des Vera-Becker-Kollegs helfen am Beckenrand mit

Die Anmeldungen für die Kompaktkurse mit jeweils einer Stunde an den acht Werktagen der Ferien sind weitgehend gelaufen, es gibt aber noch Restplätze (siehe Info-Kasten).

Auf Initiative von Autohändler Hermann Borgmann (Inhaber Autohaus Borgmann) hatten sich im vergangenen Jahr die Krefelder Schwimmvereine SVK 72 und SV Neptun, der Stadtsportbund Krefeld und die Stadt zusammengetan, um die (für die Teilnehmer) kostenlosen Kurse ins Leben zu rufen. Jens Sattler, der Geschäftsführer des Stadtsportbundes, ist froh, dass jetzt für die Osterferien weitere Mitstreiter gefunden werden konnten, nämlich die AOK und das Vera-Beckers-Berufskolleg. Währen die Krankenkasse als weiterer Sponsor bei dem  etwa 10 000 Eeuro teuren Projekt einsteigt, steuert das Kolleg sozusagen Lehrpersonal bei, in Form von Schülern, die einen teil ihrer Osterferien opfern um am Beckenrand den professionellen Schwimmlehrern von DLRG und Vereinen zu assistieren. Bei ihnen handelt es sich um angehende Freizeitsportleitende oder Gymnastiklehrende. „Wir stellen zwei oder drei Betreuer für jede Schwimmlerngruppe“, sagt Lehrerin Anne Poleska-Urban, „alle haben mindestens das DLRG-Bronze- oder das DLRG-Silber-Abzeichen.“

Der letzte Kurs in den Sommerferien sei ein voller Erfolg gewesen, berichtet Julia Vogel, die Vorsitzende des Schwimmvereins Krefeld. Etwa die Hälfte der Teilnehmer konnte am Ende schwimmen. Jetzt, wo die Teilnehmer fast zwei Wochen im Kurs seien, hofft sie, „dass da am Ende keiner mehr rauskommt und nicht schwimmen kann“. Wobei man bedenken müsse, dass die Voraussetzungen der Kinder sehr unterschiedlich seien. Manche könnten sich schon leidlich über Wasser halten, anderen haben schon Scheu, überhaupt ins Becken zu steigen. Insofern bringe der Kurs alle auf jeden Fall weiter, betont Julia Vogel, und sei es nur, dass er Kindern Freude an der Bewegung im Wasser vermittelt und die Angst nehme.