Netzwerk mit erfolgreichem Start Leading Ladies wollen noch mehr Frauen Chancen eröffnen

Krefeld · Das Netzwerk hat im ersten Jahr viele Mitglieder gewonnen und verfolgt ehrgeizige Ziele.

 Kerstin Abraham (l.) Vorständin und Arbeitsdirektorin SWK und Heike Hinsen, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, sind Mitinitiatorinnen des neuen Krefelder Netzwerkes Leading Ladies in Town (LLiT).

Kerstin Abraham (l.) Vorständin und Arbeitsdirektorin SWK und Heike Hinsen, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, sind Mitinitiatorinnen des neuen Krefelder Netzwerkes Leading Ladies in Town (LLiT).

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Der Start ist geglückt, die Ziele sind – teils neu – gesteckt. Seit ihrer Gründung im Oktober vergangenen Jahres haben die Leading Ladies in Town (LLiT) für Aufsehen in Krefeld gesorgt. Im positiven Sinne. Die Arbeit des Netzwerkes, das sich an top qualifizierte Frauen richtet und sie ermutigen will, den nächsten Karriereschritt zu machen, hat sich herumgesprochen. Nach einem Jahr hat sich die Zahl der Mitglieder vervielfacht. 160 Frauen und Männer zählt das Netzwerk heute.

„Das ist gut, aber noch nicht gut genug“, sagt Gründungsmitglied Kerstin Abraham. Die Vorständin der Stadtwerke Krefeld will noch mehr Frauen erreichen, gerade auch die jüngere Generation. „Frauen brauchen den Impuls für die Karriere“, ist sie sich sicher. Das Netzwerk kann helfen. Schließlich sind die 160 Mitglieder selbst hochqualifiziert, hätten bereits Karriere gemacht, säßen jetzt an Schlüsselpositionen, die für die berufliche Laufbahn von entscheidender Bedeutung sein können. Von den Erfahrungen im Netzwerk sollen jüngere Generationen jetzt profitieren. „Wir wollen die Leading Ladies mit den Arbeitgebern von morgen verbinden“, erzählt Mario Bernards, Leiter Nachbarschaftsbüro Chempark Uerdingen und einer der Initiatoren des Netzwerks. Eines der vier Handlungsfelder, die man sich auf die Fahne geschrieben hat, lautet daher „Finden & Binden“. „Wir sind davon überzeugt, dass es in Krefeld viele fantastische Frauen gibt, die führen wollen und können“, sagt Bernards. Eben diese Frauen wolle man finden, für das Netzwerk begeistern. Die Leading Ladies suchen deshalb den Dialog mit der Hochschule Niederrhein, mit Unternehmen und Verbänden sowie der Öffentlichen Verwaltung, wollen auch in den Sozialen Netzwerken noch aktiver sein, dort auf ihre Arbeit hinweisen, mehr Frauen vom Netzwerk begeistern, das sich auch als Mutmacher versteht.

Berufliche Frauenförderung in Krefeld wird großgeschrieben

Die Leading Ladies wollen signalisieren: „Ihr seid nicht allein, Verantwortung zu übernehmen macht Spaß, traut euch, ihr kriegt Unterstützung von uns“, sagt Abraham. Möglich wird dies durch Vorbilder, sogenannte Role Models, die von ihren Erfahrungen – guten wie schlechten – erzählen. Denn von beidem könne man lernen. Dass auf dem Weg zu mehr Verantwortung auch die eine oder andere Hürde genommen werden muss, versteht sich von selbst. Auch hier will LLiT helfen. Im persönlichen Austausch miteinander, aber auch mit inhaltlichem Input, mit Vorträgen, Veranstaltungen und Workshops. Am 12. November steht in Kooperation mit der Sparkasse Krefeld zum Beispiel das Thema „Frauen und Finanzen“ an, ohne dabei Klischees zu bedienen, versteht sich. Schließlich geht es im Netzwerk auch darum, Haltung zu zeigen. „Das gilt auch für typische Rollenbilder von Frauen“, heißt es dazu auf der Website. „Aus diesem Kreislauf wollen wir bei LLiT ausbrechen.“

„Männer sind dabei ebenso willkommen“, sagen Abraham und Bernards unisono. Schließlich sind Führungskräfte nach Angaben der Hans-Böckler-Stiftung weiterhin überwiegend in männlicher Hand, obwohl 40 Prozent aller Frauen in Deutschland eine Hochschulreife besitzen. Die Männer könnten also ebenfalls dafür Sorge tragen, dass künftig mehr Frauen Verantwortung übernehmen können.