Umwelt Neue Bäume zum „Einheitsbuddeln“ gepflanzt
Krefeld · Ereigniswäldchen in Traar ist mit Hilfe des Vereins „Seidenraupen“ gewachsen. Weitere Gehölze sollen kommen.
Der Henoumont-Wald, das Naturschutzgebiet am Kullpfad in Traar, ist um zwei Eichen größer geworden. Zum Tag der Deutschen Einheit hatte der Bielefelder Cartoonist Ruthe zum deutschlandweiten „Einheitsbuddeln“ und Bäume pflanzen aufgerufen. Die Krefelder Seidenraupen, die gerne schöne Laufstrecken in Wäldern und unter dichten Bäumen unter die Sportschuhe nehmen, fanden die Idee klasse und wurden nun statt in Sachen Sport auf Natur- und Umweltschutzebene aktiv.
Aus einem Wäldchen
soll ein Wald werden
Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und der Kommunalbetrieb Krefeld (KbK) machten mit. „Zwei Bäume – das sollen nicht alle gewesen sein“, sagt Seidenraupen-Vorsitzender Manuel Kölker, der mit Tochter Lou (2) für seine verhinderte Frau Eva-Maria vor Ort ist. „Denn eigentlich hatte sie die Idee, am Einheitsbuddeln teilzunehmen, als wir durch das Hülser Bruch liefen.“ Dort sah das Paar Lücken im Baumbestand, die vor zwei Jahren entstanden sind.
„Das Eschentriebsterben hat sie verursacht“, erklärt Reinhard Possberg, Forstwirtschaftsmeister und beim Kommunalbetrieb Krefeld (KbK) tätig. „Der Verursacher der Erkrankung ist der Pilz namens Falsches Weißes Stengelbecherchen.“ Während Mitarbeiter des KbK am Hülser Berg bereits kleine Gehölze nachgepflanzt haben, suchten sich die drei Organisatoren für die jetzige Pflanzung das Ereigniswäldchen am Kullpfad aus. Possberg: „Hier soll wieder ein Wald entstehen.“
Von den fünf Hektar Wiese ist erst ein Hektar durch das Ereigniswäldchen bepflanzt. Es gibt also noch viel freie Fläche für neue Bäume. Die beiden neuen sind drei Jahre alt, 1,50 Meter hoch und eher symbolhafter Natur. Je einer wurde von den Seidenraupen und von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald gespendet. Ihr Vorsitzender Karl Weckes sagt: „Wir finden die Aktion der Seidenraupen klasse und unterstützen sie. Wir haben in den vergangenen zehn Jahren rund 16 000 Bäume nachgepflanzt. Die Eiche ist ein Zukunftsbaum.“
Ganz so viele werden es sicherlich nicht, aber bei einem Baum soll es auch bei den Seidenraupen nicht bleiben. „Wir sammeln weiterhin Spenden. So bei unserem siebten Seidenraupen Cross am kommenden Sonntag, 6. Oktober, ab Sportplatz Hölschen Dyk in Hüls. Neben den bekannten Strecken über sechs und 16 Kilometer haben wir erstmals auch zwei Kinderrennen im Programm. Die Sammeldose steht parat.“
Fünf Euro kostet ein Baum. Kölker: „Wir hoffen, ganz viele Gehölze in die Erde setzen zu können. Der Pflanztermin wird dann im November liegen, wenn die Bäume kein Laub mehr tragen.“ Auch das Ereigniswäldchen braucht noch Zuwachs. Possberg ergänzt: „Neben Eichen können auch Rotbuchen, Linden und Hainbuchen gepflanzt werden. Solche Aktionen – wie jetzt die der Seidenraupen – unterstützen wir gerne.“