Musik Die „Neue Musik“ ist auf dem Vormarsch
Zum Preisträgerkonzert spielten die erfolgreichen Teilnehmer des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ in der Sparkasse auf.
Hohe städtische Prominenz war anwesend: der Oberbürgermeister Frank Meyer, die Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Krefeld, Birgit Roos, und der Leiter der Musikschule Krefeld, Ralph Schürmanns. Sie alle sprachen den Organisatoren des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ ihren Dank aus, und der musizierenden Jugend Krefelds Anerkennung und Mut zu.
Ralph Schürmanns als Vorsitzender des Regionalausschusses „Jugend musiziert“ unterstrich den lokalen Stellenwert der Sparkasse Krefeld, die als langjährige Sponsorin des Wettbewerbs die Förderung der musikalischen Jugend unterstützt. Menschenförderung, instrumentales Lernen als Herausforderung zu begreifen, nicht zu schnell aufzugeben, Musikmachen als Chance zur Integration in unsere Gesellschaft zu begreifen, Kunst und Kultur als Möglichkeit zu begreifen, die Kraft der Gemeinschaft zu stärken. Das, so unterstrich Birgit Roos mit eindrucksvollen Worten, sei das Ziel der Sparkassenförderung. OB Frank Meyer ergänzte, der Kontakt mit Musik sei elementar wichtig für unsere Gesellschaft, er biete die Chance, sich nonverbale Ausdrucksmöglichkeiten anzueignen.
„Jugend musiziert“ ist ein kulturpolitisches Erfolgsmodell, das, vor 57 Jahren zur Förderung junger Musiker eingerichtet, heute bundesweite Ausstrahlung besitzt. Aus diesem Wettbewerb sind hochkarätige Weltmusiker hervorgegangen, wie die Geigerin Anne Sophie Mutter.
Musikschulleiter Ralph Schürmanns ist es ein Herzensanliegen, Musikbegabungen schon im Vorschulalter intensiv zu fördern. Er verweist auf Schul- und Kindergartenprojekte, die in der Region Krefeld, Kleve und Wesel 65 Standorte aufweisen, an denen Nachwuchsarbeit erfolgreich durchgeführt wird.
Im Preisträgerkonzert konnte man jetzt schon eine Auswahl der musikalischen Darbietungen erleben, die in diesem Jahr für die Weiterleitung zum Landeswettbewerb gekürt wurden (siehe Kasten). Die Bandbreite reichte von einem kleinen Akkordeon-Duo der Altersgruppe 1b, das mit grummeligen Clustern „Nilpferde“ von Lars Holm darstellte, bis hin zu wahrlich schon professionell musizierenden Jugendlichen der Altersgruppe III, die als Saxophon-Quartett mit der „Saxaophon Symphonette“ von David Bennet auftrumpften. Sie errangen die Höchstpunktzahl 25 und werden beim Landeswettbewerb neben anderen „Kollegen“ ihre Stadt und ihre Region vertreten. Der Integrationsgedanke dieses Wettbewerbs wird deutlich sichtbar bei dem Violoncello-Trio der Altersgruppe II, das sich aus drei pfiffigen Jungen zusammensetzt, die aus Vietnam, China und Deutschland stammen.
Solo-Wertung galt in
diesem Jahr dem Klavier
Die Solo-Wertung galt in diesem Jahr dem Klavier, das auch die meisten Anmeldungen zu verzeichnen hatte, sowie dem Solo-Gesang. Neben den hier herausragenden Darbietungen war auch die Erfolgsquote bei den Streicher- und den Bläserensembles ganz oben angesiedelt. Überdurchschnittlich viele junge Musiker haben hier die Weiterleitung zum Landeswettbewerb erreicht. Die noch relativ junge Kategorie „Neue Musik“ war auch in der Region Krefeld, Kleve, Wesel vertreten: 13 (!) junge Cellisten traten mit zeitgenössischer Musik an und errangen mit 25 Punkten den ersten Preis und dürfen sich ebenfalls in Essen mit der landesweiten Konkurrenz messen.
Der abschließende Hinweis, dass wegen des Orkans „Sabine“ am Montag der Musikschulunterricht ausfällt, rief nur bei wenigen Kindern Freudenrufe aus. Für begeisterte Musiker ist eben ein ausgefallener Unterricht keine gute Nachricht.