Schwarzarbeit im Baugewerbe Zoll-Kontrollen auch in Krefeld - eine Festnahme
Krefeld · Eine organisierte Form von Schwarzarbeit im Baugewerbe hat der Krefelder Zoll aufgedeckt. Am Dienstag haben 23 Durchsuchungen zeitgleich stattgefunden.
Mehr als 100 Einsatzkräfte des Zolls und der Steuerfahndung Düsseldorf haben in den frühen Morgenstunden im Auftrag der Staatsanwaltschaft Krefeld in einer großangelegten Festnahme- und Durchsuchungsaktion zeitgleich insgesamt 23 Wohn- und Geschäftsräume durchsucht, teilte die Polizei mit. Dabei sei ein Haftbefehl vollstreckt worden. Die Durchsuchungen fanden in Krefeld, Mönchengladbach, Gelsenkirchen, Duisburg, Düsseldorf und Aachen statt.
Dabei seien kriminelle Machenschaften der mutmaßlichen Tätergruppe im Baugewerbe aufgeckt worden, erklärte die Polizei. Sechs Beschuldigten wird unter anderem Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt in einem besonders schweren Fall vorgeworfen.
Durch ein komplexes Netzwerk verschiedener Servicefirmen, sogenannter Strohmannfirmen, gelang es den Beschuldigten durch hohe Barverfügungen, Scheinrechnungen und Manipulation der Buchführung die beschäftigten Schwarzarbeiter verdeckt zu entlohnen. Dadurch entstand ein Schaden von circa einer Million Euro.
Gegen einen der mutmaßlichen Täter des Schwarzarbeitsnetzwerkes wurde ein Haftbefehl vollstreckt. Hierbei handelt es sich um einen 44-jährigen Mann. Bei den fünf weiteren Beschuldigten handelt es sich um Männer im Alter von 32 bis 51 Jahren.
Die eingesetzten Kräfte konnten umfangreiches Beweismaterial sicherstellen, darunter auch Computer und Mobiltelefone, die durch Spezialkräfte des Zolls für IT-Forensik ausgewertet werden.
Bei einer Verurteilung drohen den mutmaßlichen Haupttätern laut Polizei Freiheitsstrafen von sechs Monaten bis zu zehn Jahren.