Krefeld setzt Geldsegen aus Berlin optimal ein
Mittel des Bundes wurden zu 98 Prozent verbaut, insgesamt 27,9 Millionen Euro. Die heimische Wirtschaft profitiert.
Krefeld. Das Konjunkturpaket II der Bundesregierung, von dem 27,9 Millionen Euro nach Krefeld geflossen sind, habe der Stadt und seinen Bürgern „in vielen Bereichen enorm geholfen“. Das stellt Oberbürgermeister Gregor Kathstede pünktlich zum Finish nach zwei Jahren am Donnerstag fest. Seine Genugtuung verbindet der Verwaltungschef auch mit einem Dankeschön an die beteiligten städtischen Mitarbeiter und die Steuerzahler.
Um rund 450 000 Euro blieb Krefeld dabei unter dem Limit, das Berlin gesetzt hatte. „Das ist keine verpasste Summe, sondern gespartes Steuergeld, das wir nicht in Anspruch genommen haben“, stellt Kämmerer Ulrich Cyprian richtig. Die Krefelder Bilanz sei ein „Bombenergebnis“. 98 Prozent der verfügbaren Mittel seien verbaut worden. Im NRW-Landesdurchschnitt waren es 96 Prozent.
Planungsdezernent Martin Linne erinnert daran, dass es bei vielen kommunalen Projekten weniger Kosten als geplant gegeben habe. Das Geld konnte in andere Bereiche fließen. Zum Beispiel wurde im Ringausbau soviel eingespart, dass auch ein großer Teil der Blumentalstraße renoviert werden konnte. Linne, vor seinem Engagement in Krefeld Leiter des Amtes für Stadtentwicklung in Duisburg: „Das Paket wurde hier vorbildlich umgesetzt.“
Bei den freien Trägern (unter anderem Caritasn und Diakonie) sah es vor einem Jahr im Bereich der Kinderbetreuung noch schlecht aus (die WZ berichtete). Ende 2010 war lediglich rund ein Viertel der Gesamtsumme von 5,4 Millionen Euro als verplant ausgewiesen.
Linne relativiert das: „Bei den freien Trägern handelt sich in der großen Mehrzahl um ehrenamtlich tätige Menschen. Wir müssen dort andere Maßstäbe anlegen als bei den hauptberuflichen Mitarbeitern der Stadt.“ Durch eine professionelle Begleitung durch die Stadt verbuchen auch die freien Träger letztlich 98 Prozent Planerfüllung.
Ein großer Teil der Berliner Millionen sei in die Kassen des heimischen Handwerks und der Wirtschaft geflossen, betont Kathstede. Er schätzt den Umfang auf rund 75 Prozent der knapp 28 Millionen Euro. Dabei sei den Entscheidungsträgern auch entgegengekommen, dass die Vergabekriterien dafür stark vereinfacht waren. Statt langer Verfahren brauchte die Verwaltung nur Angebote von drei verschiedenen Firmen einzuholen, dann konnte der Auftrag vergeben werden.