Sanierung Sieben Jahre gesperrt: Die Saga um die Stadtwaldbrücke

Bockum · Seit 2019 ist sie gesperrt, 2026 soll sie saniert sein, jetzt wurden die Absperrgitter beiseite geräumt.

Die Stadtwaldbrücke ist jetzt wieder abgesperrt, vorher konnten Spaziergänger einfach daran vorbeilaufen.

Foto: Stephan Esser

Das sonnige Wetter der vergangenen Tage lädt zu Spaziergängen ein. Die zunehmende Zahl der Lustwanderer ist auch im Stadtwald zu beobachten mit einer erstaunlichen Variante. Die seit Jahren gesperrte Brücke wird wieder vielfach begangen. Korrekt muss man sagen, wurde vielfach gegangen. Denn der Missstand ist korrigiert. Der Kommunalbetrieb Krefeld hat die zuletzt offenen Absperrgitter wieder so befestigt, dass die Brücke nicht mehr zu queren ist.

Vielleicht hatten die Menschen auch genug von der Sperrung, die immerhin seit 2019 andauert. Jetzt also schon im sechsten Jahr und das Ärgernis wartet immer noch auf Behebung. Die 2019 bei einer Schadensanalyse an der historischen Brücke im Stadtwald festgestellten Mängel waren so erheblich, dass eine sofortige Sperrung erforderlich war. Seinerzeit konnte keine ausreichende Tragfähigkeit nachgewiesen werden. Ein Gutachten hatte geklärt, dass der Verkehr von schweren Forstnutzfahrzeugen die Risse im Mauerwerk verursacht hatte.

Es braucht ein Gerüst,
dann könnte saniert werden

Am 17. Mai 2022 hat der Ausschuss für Kultur und Denkmal der Stadt Krefeld beschlossen, die Stadtwaldbrücke westlich der Tribüne der Pferderennbahn sanieren zu lassen. Das Kostenvolumen wurde auf rund 190 000 Euro taxiert. Wie die Stadt Krefeld auf Anfrage mitteilt, hat Anfang 2023 der KBK den Auftrag zur Instandsetzung erhalten. Anschließend sei in einem ersten Schritt die Planung zur Instandsetzung ausgeschrieben und vergeben worden. Die Planung konnte Mitte 2024 fertiggestellt werden. Im nächsten Schritt erfolgte die Ausschreibung der baulichen Umsetzung. Diese wurde im Herbst 2024 vergeben. Der im Brückenbogen befindliche Querriss habe einen erheblichen Einfluss auf die Tragwirkung des Bogens, teilt die Stadt mit.

Die Bautätigkeiten zur Brückensanierung können deshalb erst nach dem Aufbau eines Arbeits- und Schutzgerüstes beginnen. Aktuell erarbeiten die Baufirma und das Planungsbüro die notwendigen Dimensionen des Gerüsts, damit alle möglichen Lasten, die die Standsicherheit der Brücke gefährden, berücksichtigt werden. Sobald die Planungen abgeschlossen sind, wird das Gerüst aufgebaut, und die Sanierungsarbeiten können beginnen. Der KBK geht davon aus, dass die Arbeiten im kommenden Sommer abgeschlossen sind – dann immerhin sieben Jahre nach Sperrung der Brücke.

Auch die Brücke am Stadtwaldhaus zum Deußtempel muss kernsaniert werden. Sie ist derweil aber nicht abgesperrt.