Gericht Sieben Jahre Haft nach Überfall

Krefeld · Ein 36-jähriger Mann muss unter anderem wegen erpresserischen Menschenraubs ins Gefängnis.

 Das Gericht schickte den Angeklagten sieben Jahre in Haft.

Das Gericht schickte den Angeklagten sieben Jahre in Haft.

Foto: dpa/David-Wolfgang Ebener

Für sieben Jahre muss ein 36-jähriger Angeklagter unter anderem wegen erpresserischen Menschenraubs ins Gefängnis. Der Mann hat zur Überzeugung der Zweiten Großen Strafkammer zusammen mit drei Komplizen im Februar 2018 zwei Männer überfallen und sie mehr als sechs Stunden festgehalten und unter anderem mit einer Holzlatte und einer Tür verprügelt. Hintergrund der Streitigkeit soll gewesen sein, dass die beiden Opfer den Angeklagten und seine Mittäter zur Renovierung ihres Mehrfamilienhauses eingesetzt haben, ihnen aber dann keinen Lohn zahlen wollten - wegen angeblicher Schlechtleistung.

Das wollten die geprellten Bauarbeiter aber nicht auf sich sitzen lassen und nahmen das Recht in die eigene Hand. Mit Todesdrohungen sollen sie eines ihrer Opfer auch dazu gezwungen haben, seine EC-Karte herauszugeben. Damit sollen sie 900 Euro abgehoben haben.

Der Angeklagte hatte am letzten Tag des Prozesses ausgesagt, dass er seine Mittäter von dem Überfall habe abhalten wollen. „Diese Einlassung glauben wir aber nicht“, sagte der Vorsitzende Richter. Dafür glaubte das Gericht den Aussagen der Opfer.

Dabei ließen die Opfer - genauso wie der Angeklagte in seiner Einlassung auch - durchscheinen, dass sie es gar nicht so unnormal finden, Konflikte derartig zu lösen. Allerdings sei die brutale Gewaltanwendung weit über das Maß hinaus gegangen, welches nötig gewesen wäre, um die Opfer auszurauben. sp