SWK Mobil Corona: Starke Einbußen bei SWK Mobil
Krefeld · Auf einigen Linien werden jetzt Gelenkbusse eingesetzt, damit es nicht zu voll wird - vor allem im Berufsverkehr.
Reduzierter Fahrplan, kein Ticketverkauf mehr beim Fahrer – auch die Stadtwerke Krefeld (SWK) haben sich seit dem 18. März in Bussen und Bahnen auf die Pandemie eingestellt. Seitdem steht von montags bis freitags den Fahrgäste eine Taktung wie an einem Samstag zur Verfügung. „Wir starten also nicht mehr um 3.30 Uhr in der Nacht, sondern deutlich später“, berichtet Guido Stilling, Geschäftsführer von SWK Mobil.
Die bisherigen Erfahrungen mit diesem Ferienfahrplan haben gezeigt, dass an einigen Stellen noch Verbesserungen notwendig waren. „Viele Pendler sind zwischen 6 und 8 Uhr unterwegs. Die Sicherheitsabstände in einigen Bussen waren teilweise nicht einzuhalten“, so Stilling. Auch auf der Facebook-Seite der WZ hatten Leser davon berichtet. Laut Stilling habe man auf drei Linien reagiert, auf denen bislang einfache Busse im Einsatz waren. Dort verkehren jetzt die deutlich größeren Gelenkbusse.
Etwas enger als gewollt werde es zeitweise auch in den Straßenbahnen. „Bislang mussten wir dort aber noch nicht reagieren.“ Möglich sei es aber, auf diesen Strecken in den Stoßzeiten zusätzliche Busse einzusetzen.
Von Problemen berichtet der Geschäftsführer an der Haltestelle Heidbergsweg. Dort „knubbelten“ sich vor einer Woche am frühen Morgen rund 30 Personen, offenbar Angestellte der Firma Amazon, die gleichzeitig Feierabend hatten. Man habe die Personen und auch das Unternehmen auf die einzuhaltenden Abstände hingewiesen, so Stilling. An der besagten Haltestelle fährt die Rheinbahn-Linie 831.
Schon jetzt sind bei den Stadtwerken die Planungen für den Fall angelaufen, dass die Corona-Einschränkungen über das Datum 19. April hinaus verlängert werden. „Wir fahren dann zwischen 6 und 8 Uhr wieder im 15-Minuten-Takt, um Berufspendler pünktlich zur Arbeit zu bringen.“
Durch die Corona-Maßnahmen haben die SWK Mobil ganz erhebliche Einnahmeausfälle zu verzeichnen. Allein im März sei es ein Drittel weniger als üblich – „das geht auf einen siebenstelligen Betrag zu“, sagt Stilling. Noch schlimmer werde der April, denn aktuell würden kaum noch Monatstickets gekauft.
Das Unternehmen reagiert, indem es einige kreative „Schmankerl“ anbietet, so Stilling: So werden die derzeit kaum gefragten Elektro-KRuiser für Gastronomie und Handel bereitgestellt. Geschäftsinhaber und Restaurantbetreiber, die bislang keine Waren geliefert haben, können für jeweils sieben Tage ein Fahrzeug kostenlos mieten. Ebenso erhalten Beschäftige in „systemrelevanten Berufen“ (etwa in Krankenhäusern) 150 Freiminuten zur Nutzung der Roller in einem Zeitraum von sechs Wochen. Bei der Anmeldung muss die Beschäftigung nachgewiesen werden. Seit Mittwoch ist zudem der „Ticket-Held“ am Start: Er bringt bestellte Fahrausweise zu den Kunden nach Hause.