Staatsschutz ermittelt Sieben Stolpersteine aus dem Bürgersteig gerissen und gestohlen
Krefeld · Die in den Bürgersteig eingelassenen Gedenktafeln erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Spur zu den Tätern gibt es bislang nicht.
Sieben Stolpersteine haben Unbekannte auf der Grenzstraße aus dem Fußgängerweg gerissen und offenbar mitgenommen. Die kleinen, in den Bürgersteig eingelassenen Gedenktafeln erinnern an Opfer des Nationalsozialismus. Entwendet wurden die Steine laut Polizei Krefeld zwischen Dienstag, 26. November, 21.30 Uhr, und Mittwoch bis 5.20 Uhr. Der Staatsschutz der Polizei Krefeld hat die Ermittlungen aufgenommen, weil der Diebstahl einen antisemitischen Hintergrund haben könnte. Zeugen wenden sich bitte an die Polizei unter 02151/6340 oder an hinweise.krefeld@polizei.nrw.de.
Die sieben Stolpersteine an der Grenzstraße 59, die jetzt aus dem Bürgersteig gerissen worden sind, erinnern an Eugen, Simon und Selma Hirtz, Charlotte Steinberg, sowie Hilde, Helmuth und Werner Pappenheimer. Die Familie Hirtz war 1941 und 1942 deportiert worden. Alle drei wurden 1942 von den Nazis umgebracht. Charlotte Steinberg flüchtete 1936 nach Holland. Sie wurde später interniert im Durchgangslager Westerbork in den Niederlanden. 1942 wurde sie deportiert und in Auschwitz ermordet. Alle drei Mitglieder der Familie Pappenhemer wurden 1942 deportiert in das Transit-Getto Izbica und ermordet.
Das Stolpersteine-Projekt von Gunter Demnig soll an die Opfer der NS-Zeit erinnern. Es ist nicht selten, dass Stolpersteine gestohlen werden. Künstler und Initiator Gunter Demnig. Weltweit seien in 32 Ländern bisher rund 112 000 Stolpersteine verlegt worden. Gestohlen worden seien etwa 900.