Hüls Tagsüber in der Klinik – abends zu Hause

Krefeld · Klinik Königshof und Helios in Hüls richten zusammen Tagesklinik ein.

Karin Meincke, Bürgermeisterin Krefeld, Michael Novotny, Geschäftsführer Klinik Königshof, Jan Dreher, Chefarzt Klinik Königshof, vor der Tagesklinik.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Eine Frau, 35 Jahre alt, wohnt in Hüls und hat eine schwere rheumatische Erkrankung. Daraus entwickelte sich eine Depression, gefolgt von einer psychischen Erkrankung. Im Stadtteil kann sie nun das neue Angebot der psychiatrischen und psychosomatischen Tagesklinik der Klinik Königshof am Standort des Helios Cäcilien-Hospitals nutzen. Dadurch hat sie die Möglichkeit, unproblematisch zur Behandlung morgens hin und — vor allem — abends nach Hause zurück zu fahren.

Die Hülser Tagesklinik läuft bereits seit dem 1. April und ist in umgebauten, früher leerstehende Räumen an der Fette Henn eingerichtet. Sie ist für Menschen mit psychischen Erkrankungen gedacht, für die eine ambulante Behandlung nicht mehr ausreicht und eine vollstationäre Therapie noch nicht erforderlich ist. Es ist ein weiteres Angebot, das bei der Zunahme dieser Erkrankungen hilft, Wartezeiten zu verkürzen.

Sie ist die zweite Einrichtung dieser Art der beiden Partner in Krefeld. „Wir arbeiten bereits an der Melanchtonstraße mit dem Helios zusammen und verfügen dort über zwölf Plätze in der psychiatrischen-psychotherapeutischen Ambulanz. Nun kommen in Hüls weitere 14 dazu“, berichtet Michael Novotny, Geschäftsführer der St. Augustinus-Fachkliniken am Standort Klinik Königshof. Die Anbindung an das Krankenhaus sei ideal, berichtet er weiter.

Die Patienten treffen Menschen mit ähnlichen Problemen

Novotny: „Die Spezialisten der Klinik Königshof arbeiten eng mit den Ärzten an den Helios Häusern sowie mit den niedergelassenen Kollegen zusammen. Das Leistungsspektrum des Hülser Hospitals als somatisches Krankenhaus wird durch die wechselseitige Versorgung der psychischen und psychosomatischen Erkrankungen sinnvoll ergänzt. So ist eine optimierte Patientenversorgung gewährleistet, körperliche und geistige Krankheiten können parallel behandelt werden.“

Die Behandlung in den Tageskliniken erfolgt durch ein Team, das aus Fachärzten, Psychologen, Sozialarbeitern, Ergotherapeuten, Kunst- und Sporttherapeuten sowie Fachpflegekräften besteht. Für die Patienten bedeute dieses Angebot auch: Kurze Wege, eine effektive Vermittlung von kompetenten Ansprechpartnern und die Option einer ambulanten Nachbetreuung nach der stationären Therapie. Es ist die Entwicklung der Zukunft: Tagsüber Behandlung – abends und am Wochenende zu Hause, das heißt: Heimkehr zu den Angehörigen im gewohnten Umfeld.

Was für die Patienten genauso wichtig ist, erklärt Jan Dreher, Chefarzt der Klinik Königshof: „Durch die psychischen Erkrankungen kommt es auf der anderen Seite oft zu einer Vereinsamung der Patienten. Hier treffen sie andere Menschen mit gleichen Problemen. Sie sind also nicht allein, das Gruppenerlebnis ist gut, Einzelgespräche werden ebenso angeboten. Dazu wird die Grundkrankheit parallel zur psychiatrischen behandelt. Wenn die Therapie beendet ist, hinterlassen die Patienten auf dem Außengelände einen bemalten Stein, als Zeichen, dass sie hier gewesen sind.“