Oberbürgermeister-Wahl 2025 Timo Kühn tritt gegen Frank Meyer an

Krefeld · Der Hülser Ratsherr Timo Kühn möchte 2025 Oberbürgermeister der Stadt Krefeld werden.

Timo Kühn an der Hülser Burg, einer seiner Lieblingsplätze im Stadtbezirk.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Spatzen pfiffen es schon länger von den Dächern – nun ist es auch offiziell: Der Hülser Ratsherr Timo Kühn (40) wird Oberbürgermeister-Kandidat der Krefelder CDU und damit bei der Wahl im September 2025 Herausforderer von Amtsinhaber Frank Meyer (SPD). Der Kreisvorstand hat ihn am Dienstag nominiert.

Der Mann mit der markanten Brille gilt als gut vernetzt und bodenständig. Als Bezirksvorsteher von Hüls hat er in den vergangenen zweieinhalb Jahren in Zusammenarbeit mit den Grünen einiges erreichen können. Geräuschlos ging jetzt auch sein zuvor verabredeter Amtswechsel mit Thorsten Hansen (Grüne) über die Bühne.

Der Kandidat geht mit
Optimismus ins Rennen

Nicht wenige in Krefeld glauben, dass Frank Meyer 2025 schwer zu schlagen sein wird. Die CDU-Kandidaten Peter Vermeulen und Kerstin Jensen waren daran in der Vergangenheit gescheitert. Timo Kühn geht gleichwohl mit Optimismus ins Rennen. „Ich denke, wir haben gute Chancen, weil wir ein sehr gutes Team in der CDU haben“, betont er gegenüber unserer Zeitung. Gemeinsam werde man ein Wahlprogramm erarbeiten, das die Menschen in Krefeld überzeugen könne.

Wie Kühn berichtet, habe er sich nicht selbst um die Kandidatur bemüht, sondern er sei vom CDU-Kreisvorsitzenden Marc Blondin danach gefragt worden. Innerhalb der Familie habe es dann einen Abwägungsprozess gegeben, da eine solche Entscheidung selbstverständlich Auswirkungen auf Beruf und Privatleben habe und nur mit einem klaren Ja oder Nein beantwortet könne. Kühn hat sich für ein Ja entschieden – und hat auch schon eine Idee, wie er sich von Frank Meyer abgrenzen will: „Als Oberbürgermeister würde ich den Fokus mehr auf die wesentlichen Dinge legen, die uns Bürger jeden Tag beschäftigen.“ Nächste Woche wolle er dazu vor der Presse mehr erläutern.

Marc Blondin erklärt zu der Nominierung, er freue sich sehr, „dass wir ein Eigengewächs mit tiefer Kenntnis der Kommunalpolitik als Angebot für einen politischen Neuanfang an der Stadtspitze präsentieren können“. Fraktionsvorsitzender Philibert Reuters ergänzt, er werde der Unionsfraktion in Abstimmung mit der bisherigen Bürgermeisterin Kerstin Jensen, die auf eigenen Wunsch ausscheide, die Nominierung von Timo Kühn für das Bürgermeisteramt empfehlen. Die Neuwahl soll schon in der Ratssitzung am 20. Juni erfolgen.

Kühn ist selbstständig, kommt aus der Wohnungswirtschaft und verwaltet mit seinem Bruder eigene Liegenschaften. Er ist verheiratet, Vater von zwei Kindern und gehört seit 2014 dem Rat der Stadt Krefeld an. Seit der Kommunalwahl 2020 ist er Sprecher der CDU-Ratsfraktion im Ausschuss für Verwaltung, Ordnung und Sicherheit. Außerdem war Timo Kühn bis vergangenen März sechs Jahre Vorsitzender des CDU-Stadtbezirksverbands Hüls und gehört als stellvertretender Schatzmeister dem Kreisvorstand an. Zur markanten Brille sagt er übrigens: „Ich trage gerne ein auffälliges Modell – brauche sie aber auch zum Gucken.“