Freizeit an Pfingsten Ab ins kühle Nass, aufs Rad und in die Natur

Krefeld · In Krefeld öffnen die Freibäder, Kunst gibt es unter freiem Himmel und am Hülser Berg ist Tiernachwuchs zu sehen.

Der Sprung ins kühle Nass, wie hier im Freibad des Badezentrums Bockum, ist wieder möglich.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Trotz der Corona-Einschränkungen können die Krefelder zu Pfingsten manches erleben. Viele dürfte das freuen. Schließlich nutzen Familien die Pfingsttage traditionell, um etwas Schönes zu unternehmen. Unsere Redaktion stellt einige Möglichkeiten vor. An Sportler, Kunstinteressierte und Tierfreunde ist gedacht – natürlich alles mit dem nötigen Abstand.

Freibäder wieder geöffnet Der Sommerklassiker ist ab diesem Samstag in Krefeld also wieder möglich. Von 12 bis 19 Uhr dürfen Besucher montags bis sonntags ins Bockumer Freibad.  Eine Begrenzung der Besucherzahl ist auf dem großen Gelände bislang nicht geplant, eine Voranmeldung ist nicht notwendig. Dennoch müssen Gäste sich auf Änderungen einstellen. Wie im Restaurant notieren die Mitarbeiter am Eingang Name, Adresse und Uhrzeit, zu der die Badegäste angekommen sind. Wer ins Becken will, ist mit weiteren Regeln konfrontiert.  Nur ins Sportbecken (50x21 Meter) und ins Mehrzweckbecken (40x40) dürfen die Schwimmer. Die Beckenränder werden abgesperrt, es wird jeweils einen Ein- und einen Ausgang geben. Maximal 175 Personen dürfen gleichzeitig ins Sportbecken, 266 ins Mehrzweckbecken. Sicherheitskräfte kontrollieren die Einhaltung der Vorgaben. Kinderbecken, Rutsche, Duschen und Umkleiden sind weiter dicht. Die Gastronomie hat geöffnet. Allerdings können Essen und Getränke nur abgeholt und müssen am Liegeplatz verzehrt werden.

Das Sommerbad des SV Neptun in Fischeln ist am Wochenende jeweils von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Am Eingang sei allerdings mit verlängerten Wartezeiten zu rechnen, teilt der Verein mit.  Schließlich müssten Besuche schriftlich festgehalten werden. Zudem gilt die Abstandsregel von mindestens 1,5 Metern. Um das sicherzustellen, dürfen maximal 500 Gäste kommen. Die Schwimminsel, das Wasserballfeld sowie das Volleyballfeld sind gesperrt, weil dort der Abstand nicht eingehalten werden kann.

Die Mitglieder des SV Bayer Uerdingen dürfen nun im Waldsee schwimmen. 500 Schwimmer sollen maximal gleichzeitig vor Ort sein. Der Verein will auf seiner Internetseite regelmäßig informieren, wie viel Platz noch ist.

Flachsmarkt im Internet Der Flachsmarkt an Burg Linn ist normalerweise die größte Pfingst-Veranstaltung in der Stadt. Nun soll die Tradition zumindest digital fortgesetzt werden – Laptop trifft Ritterhelm.  „Wir nutzen die fortschreitenden Möglichkeiten der Digitalisierung und werden daher auf Facebook und Instagram um Pfingsten herum Beiträge der Flachsmarkthandwerker posten“, sagt Alexander Raitz von Frentz von der Arbeitsgemeinschaft Flachsmarkt. Besucher sollen sich in den Sozialen Medien (über www.flachsmarkt.de)  austauschen. Zudem organisiert die Arbeitsgemeinschaft Flachsmarkt einen Fotowettbewerb. Das Thema lautet „Erinnerungen“. Gewünscht sind alte und interessante Fotos von vergangenen Flachsmärkten. Die Teilnahmebedingungen stehen unter:

Radtour und Kunst verbinden Die Radtour haben sich sicher schon viele vorgenommen. Für Kunstfreunde lohnt sich dabei ein Abstecher nach Traar. An der Ecke Mohrendyk/ Flünnertzdyk 238 präsentieren mehrere Künstler ihre Werke – im Freien, an einer Hauswand. Kreative verschiedener Richtungen gestalten bei gutem Wetter an den Pfingsttagen eine 80 Meter lange Fassade. Zu entdecken sind großformatige Acryl- und Ölmalerei, Fotografien oder Drucke. „Wilde Hängung“ nennt Organisatorin Ania Heidenheim das. Die Aktion wird so gestaltet, dass Ausflügler alles anschauen können, während sie vorbeispazieren oder -radeln. Die Ausstellung soll am Sonntag und am Montag von 11 bis 18 Uhr zu sehen sein.

Tiernachwuchs am Hülser Berg Der Spaziergang am Hülser Berg sollte am Wochenende zum Gatter der Wildschweine führen. Fünf Frischlinge sind nun zur Welt gekommen. Alle jungen Schweinchen machen einen gesunden und vitalen Eindruck, berichtet der Kommunalbetrieb Krefeld. Auch im Rotwildgatter sind die ersten Kälber geboren. Um die bestens getarnten Tiere zu erspähen, braucht es aber einen guten Blick.  Anfang Juni ist zudem mit Nachwuchs beim Damwild zu rechnen. Die putzigen Tiere anzuschauen ist erlaubt. Füttern sollen Besucher sie aber nicht. Die Jungtiere reagieren stark auf falsches Futter. Zudem soll das Verbot bei den Wildschweinen Seuchen wie die Afrikanische Schweinepest verhindern.

Gottesdienst unter freiem Himmel Für Gläubige sind die Pfingsttage wichtige Feiertage. Rechtzeitig läuft das Gemeindeleben unter Corona-Bedingungen vielerorts wieder an. Einige Kirchen reagieren im Sommer mit Open-Air-Gottesdiensten auf die aktuellen Herausforderungen. Die Christuskirche in Bockum lädt beispielsweise für Pfingstmontag, 1. Juni, um 10.30 Uhr zum Familiengottesdienst unter freiem Himmel ein. An der frischen Luft sei die Ansteckungsgefahr sehr gering, schreibt die Gemeinde. Vor der Kirche werden Stühle stehen. Allerdings sollen die Besucher nach Möglichkeit Decken mitbringen, auf denen sie sitzen können. So hätten mehr Menschen Platz.

Niederrhein statt Niederlande Viele Krefelder fahren über Pfingsten gerne an die Nordsee. Das ist in diesem Jahr allerdings nur unter Einschränkungen möglich. Nach der Corona-Zwangspause geht der Tourismus in den Niederlanden langsam wieder los. Ferienparks und -wohnungen öffnen. Die Gastronomie startet am Montag, 1. Juni, unter Auflagen. Politiker appellieren auf beiden Seiten der Grenze, am Pfingstwochenende nur mit einer vorherigen Buchung einer Unterkunft ins Nachbarland zu reisen. Wer das tut, muss Regeln beachten. In den Niederlanden ist es aufgrund der Corona-Bestimmungen strafbar, mit drei oder mehr Personen aus unterschiedlichen Haushalten in einem Auto zu fahren. Maximal zwei Menschen, die nicht aus demselben Haushalt stammen, dürfen zusammen in einem Auto sitzen, sofern sie dabei eineinhalb Meter Abstand einhalten. Wer sich nicht daran hält, muss mit Geldbußen rechnen.

So entspannt wie sonst klingt das nicht. Womöglich sind in diesem Jahr der ausgedehnte Spaziergang oder die große Radtour am Niederrhein die schönsten Varianten.