Stadtgeflüster Von Pflanzen, der EM und Primark
Üppig fielen in dieser Woche die Beobachtungen des Flüsterers aus. Fast überall, wo er hinging, gab es etwas zu entdecken, das es zu veröffentlichen lohnt. Und manchmal liegt das Gute, das wurde dem Flüsterer wieder bewusst, so nah.
Kamille und Natternkopf
Es grünt so grün – eine Melodie aus dem Musical „My Fair Lady“ geht dem Stadtflüsterer durch den Sinn, wenn er in den Innenhof zwischen der WZ-Redaktion an der Rheinstraße und dem Sparkassen-Komplex Ostwall/Neue Linner Straße schaut. Dort schießen nämlich bunte Blumen in großer Zahl auf den begrünten Dächern empor. Darunter befinden sich zum Beispiel Färber-Hundskamille, gewöhnlicher Natternkopf und Gemeine Braunelle, wie der Flüsterer mit Hilfe der App „Flora Incocnita“ ermittelt hat. Er selbst hat nämlich von Pflanzen keine Ahnung.
Stop für den kleinen Hunger
Kommen wir zum Thema Essen und Trinken: Am Montagabend konnte der Flüsterer auf der Gladbacher Straße eine witzige Entdeckung machen. An der stadtauswärtigen Haltestelle Mengshofstraße hatte ein Bus gehalten. So weit nicht ungewöhnlich. Das wurde es erst, als der Flüsterer keinen Fahrer hinter dem Steuer entdecken konnte und auch nicht an der Bushaltestelle. Wo aber konnte er sein? Der Blick schweifte umher, bis er schließlich einen Mann schnellen Schrittes aus einer Dönerbude laufen sah. In der Hand hielt er die Speisekarte des Imbisses, die der Busfahrer später wohl genauer studieren wollte. Fürs erste aber setzte er sich ans Steuer und fuhr weiter. Nächster Halt: Oberschlesienstraße.
Brötchen fürs Kind – ohne Kind
Apropos Essen: Bei seinem Lieblingsbäcker ist der Flüsterer inzwischen bekannt, sein Anhang ebenso. Ist der Flüsterer mit seinem Sohn unterwegs, wird gerne gefragt, ob es denn ein Brötchen auf die Hand für das Kind geben darf. Da Kinder ja fast immer Hunger oder Appetit haben, wird das fleißig bejaht. Das hat sich beim überwiegend weiblichen Personal herumgesprochen. Selbst wenn der Flüsterer ohne Kind an der Theke steht, um ein Brot oder Teilchen zu kaufen, gibt es inzwischen eine extra Tüte mit einem Brötchen für das Kind dazu. Da kann man sich gar nicht oft genug bedanken.
Ein weiteres Kapitel endet
Worte des Danks gibt es schon länger im Schaufenster der ehemaligen Primark-Filiale am Ostwall/Ecke Rheinstraße. In dieser Woche wurde die beleuchtete Werbung am Dach abgebaut. Mit einem großen Hubsteiger ging es für die Mitarbeiter in luftige Höhe. Buchstabe für Buchstabe wurde deinstalliert. Zwischenzeitlich war deshalb der Schriftzug „Prima“ zu lesen. Inzwischen sind die Buchstaben allesamt abgebaut. Ein weiteres Zeichen dafür, dass das Kapitel „Primark in Krefeld“ abgeschlossen ist.
Überall gibt es Rabatte
Wo ein Kapitel endet, öffnet sich an anderer Stelle ein neues. Das gilt offenbar auch für den Handel ganz allgemein. Überall in den Schaufenstern wird mit satten Rabatten geworben. Reduzierungen von bis zu 70 Prozent werden versprochen. Obwohl der Sommer noch gar nicht richtig Fuß gefasst hat am Niederrhein, scheint die Sommermode in Kürze schon wieder Platz machen zu müssen. Auf Herbst und Winter will sich der Flüsterer allerdings noch gar nicht einstellen. Er genießt lieber noch die Sonnenstrahlen, ein kühles Getränk und die Spiele der Fußball-Europameisterschaft.
Vorzeitiger Feierabend für die EM
Da geht es manchem Mitarbeiter aus der Innenstadt nicht anders. Doof ist dann nur, wenn die Dienstzeit mit dem Anpfiff der Spiele der deutschen Nationalmannschaft kollidiert. Bei Borgmann in der Innenstadt hat man deshalb vorgesorgt. Im Schaufenster war am Mittwoch zu lesen „Um unsere DFB 11 anzufeuern, haben wir am Mittwoch, den 19. 6., ab 18 Uhr geschlossen.“ Mit so viel Unterstützung im Rücken gab es für die Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann ein verdientes 2:0 gegen Ungarn.
Renovierung nach Wasserschaden
Ein ganz anderes Schild hat der Flüsterer beim Schuhhaus Klauser in der Innenstadt gefunden. Zwar wird auch dort mit Rabatten geworben, allerdings nicht, weil eine neue Kollektion in den Regalen präsentiert werden müsste. „Totalausverkauf wegen Renovierung“ heißt es im Schaufenster. Wer in den vergangenen Wochen aufmerksam war, kennt den Grund. Denn zuvor waren aufgrund eines Wasserschadens 20 Prozent Rabatt auf die Waren gegeben worden.
Neue Waschstraße in Krefeld
Der Ruf „Wasser marsch“ ist künftig an der Mevissenstraße gewollt und erwünscht. Dort baut seit Monaten die Avex Mineralölgesellschaft eine neue „Prowash“-Anlage, wie sie es bereits im Rhein-Sieg-Kreis an den Standorten Bergheim-Pfaffendorf, Frechen, Heiligenstadt und Meckenheim gibt. Und ab Herbst dann auch in Krefeld.