Neuer Inselkrimi Krefelder Autorin lässt Mia Magaloff wieder ermitteln
Krefeld · Ingrid Schmitz` neuer Inselkrimi heißt “Mordsreise” und spielt auf Spiekeroog.
An der Wohnzimmerwand von Krimiautorin Ingrid Schmitz hängen Bilder von einer übergroßen Pistole und einem riesigen Messer. Auf der Fensterbank befinden sich Romane von Agatha Christie. Die vertraute „Freundin“ Mia Magaloff wohnt nur einige Häuser weiter in der ländlichen Gegend Krefelds. Wobei Mia — im Gegensatz zu Büchern und Bildern — nur in den Köpfen der Autorin und ihrer Leserschaft existiert. Die Titelheldin ihres neuen und sechsten Romans in dieser Reihe agiert zum zweiten Mal auf Spiekeroog. Nach „Utkieker“ erlebt sie eine „Mordsreise“.
Das locker leichte Krimivergnügen besitzt jede Menge Inselflair. „Es war die Bitte meines neuen ostfriesischen Verlages, die Geschichte in dieser Region spielen zu lassen“, berichtet Schmitz. „Also habe ich mich für Spiekeroog entschieden und bin bereits für ,Utkieker`, der Geschichte von Ubbo, dem Obdachlosen, dorthin gereist.“
Auf der Insel hat sie sich intensiv umgesehen und viele Erinnerungsfotos gemacht. Das war auch gut so, denn für den neuen Roman musste sie in Corona-Zeiten zu Hause bleiben. „Bei meiner Entdeckungstour habe ich das Inselcafé entdeckt. Dort ist auch Mia öfter anzutreffen“, berichtet die Autorin und lächelt. In Wirklichkeit hat sie dort eine Freundschaft zu Kellnerin Suzanna aufgebaut, die mittlerweile schon Autogramme geben muss, weil sie im „Utkieker“ und jetzt auch im neuen Buch vorkommt.
Schmitz hat das Inselkino besucht und vor allem auch die Polizeistation mit dem Inselpolizisten. Dass sich in der einzigen Zelle ein Staubsauger befand, spricht für die ruhige Gegend. Dieses Indiz hat sie im Roman trotzdem nicht erwähnt. „Dafür fand ich die Telefonzentrale bemerkenswert, ebenso wie den kurzen Weg des Beamten in seine Wohnung – Wand an Wand mit der Wache.“
Zurück zum Roman: Mia Magaloff, die Titelheldin, ist ebenso wie die Schriftstellerin selbst 65 Jahre alt. „Beide verschwenden keinen Gedanken an Rente“, sagt Schmitz lächelnd. „Sie ist mit den Büchern frecher geworden, aufmüpfiger.“ Und wie jeder gute Hobby-Ermittler – man denke nur an den Privatdetektiv Sherlock Holmes und Dr. John Watson – hat sie mit der zehn Jahre jüngeren Gitti eine eher naiv-wuselige Frau an ihrer Seite.
Viel verrät Schmitz nicht, über ihren neuen Roman, den sie in einem halben Jahr fertiggestellt hat. Natürlich geht es auch in diesem Inselkrimi um Mord. Zwei Menschen sterben gewaltsam. Dabei fängt alles so schön an: Mia Magaloff und Gitti haben eine Reise mit einem Überraschungsziel gewonnen. „Man könnte auch Kaffeefahrt sagen.“ Es erwartet die beiden jedoch eine böse Überraschung. Sie ist eher gruselig als gesellig und verfolgt sie bis auf die Insel.
Die Krimiautorin hat sich in Spiekeroog „schockverliebt“, wie sie erzählt. Die Gründe: „Die Insel ist autofrei. Manchmal scheint dort die Zeit stehen geblieben zu sein und die Insulaner sind liebenswert.“ Der erste Spiekeroog-Roman geht thematisch in den zweiten über. „Sie sind aber auch einzeln, jeder für sich, verständlich.“