Unterstützung Chefarzt hilft vier Wochen in Kamerun

Krefeld · Ein Arzt vom Helios Klinikum Krefeld hat für mehrere Wochen ein Hilfsprojekt in Afrika unterstützt. Dabei behandelte er mehrere Patienten.

Johannes Schultz war für vier Wochen in Kamerun.

Foto: Helios

Johannes Schultz, Chefarzt der Hals-Nasen-Ohren-Klinik des Helios Klinikums Krefeld, unterstützte vier Wochen in Zentralafrika das Projekt „HNO für Kamerun“. Die Klinik sei die Einzige im ganzen Land, die regelmäßig chirurgische Eingriffe durchführt. Bis zu 800 Patienten würden dort jährlich behandelt. „Die Klinik hat mein Kollege Max Leßle mit großem Engagement und der Hilfe von Spenden in den letzten 15 Jahren aufgebaut. Sie besteht aus einem OP-Raum für kleinere Eingriffe unter Lokalanästhesie, Endoskopen, Mikroskopen, einem Ultraschallgerät und Möglichkeiten zur Hördiagnostik“, berichtet der Chefarzt. Direkt am ersten Tag erwarten ihn Patienten mit weit fortgeschrittenen Tumoren und Entzündungen, Schilddrüsen so groß wie Handbälle, mehrere Kilogramm schwer. Auch Kinder mit einer Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte oder mit Ertaubungserscheinungen hervorgerufen durch Chinin nach einer Malaria-Therapie.

Nach einer Woche steht dann der erste große Eingriff an – eine Tumor-OP des linken Unterkiefers. „In dem ungewohnten Setting war auch ich tatsächlich nervös vor der OP, umso mehr haben wir uns im gesamten Team gefreut, dass alles nach Plan verlief. Ich bin tief beeindruckt, welche Erfolge möglich sind unter diesen spartanischen Voraussetzungen.“

Er infiziert sich während seines Einsatzes zweimal mit Malaria trotz Prophylaxe. Da Malaria nicht von Mensch zu Mensch übertragen wird, setzte er sein Tun fort. Nach vier Wochen endet seine Zeit in Kamerun. „Mich berühren die Schicksale der Menschen sehr, wie das des kleinen Junge mit einem chronischen beidseitigen Paukenerguss, der aufgrund seiner Schwerhörigkeit nie sprechen gelernt hat, obwohl die Therapie so denkbar einfach gewesen wäre, zumindest in unseren Breiten“ so der zweifache Vater.