Medizin Neue Schilddrüsen-Ambulanz gegen lange Wartezeiten

Krefeld · Das Krankenhaus Maria-Hilf will mit dem neuen Angebot auch niedergelassenen Ärzten unter die Arme greifen.

Dr. Petra Kühn hat die ärztliche Leitung des Zentrums für Endokrine Chirurgie übernommen.

Foto: Alexianer Krankenhaus Krefeld

Das Krankenhaus Maria-Hilf hat mit der neuen Schilddrüsenambulanz ein neues Angebot, das auch niedergelassenen Medizinern zugute kommen soll. Dr. Petra Kühn ist Ärztliche Leiterin des Alexianer-Zentrums für Endokrine Chirurgie und der Schilddrüsenambulanz. Zu den Beweggründen für die Einrichtung einer solchen Spezialambulanz für die differenzierte Diagnostik sagt sie: „Die Behandlung von Patienten mit Veränderungen und Erkrankungen der Schilddrüse und Nebenschilddrüsen erfordert viel Aufmerksamkeit mit entsprechendem Spezialwissen und kann langwierig sein. Das qualifizierte Angebot an ambulanter Versorgung in Krefeld ist begrenzt, was häufig zu langen Wartezeiten führt. Wir wollen mit der Ambulanz die Situation verbessern.“

Wichtig sei den Fachärzten des Maria-Hilf die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kollegen, die den Bedarf vorgäben. Dieser Bedarf könne in der klinischen und sonographischen Beurteilung oder der Verlaufskontrolle der Patienten liegen. Eine ambulante Durchführung von Feinnadelbiopsien zur Entnahme von Gewebeproben gehöre dabei ebenfalls zum Programm wie die spezifische Beratung der Patienten bei Schilddrüsenkarzinom.

Ausbau von Spezialgebieten
in den Kliniken geht weiter

Privatdozent Dr. Elias Karakas, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Visceral- und Endokrine Chirurgie, erklärt: „Der Ausbau unseres Spezialgebietes ,Endokrine Chirurgie’ geht weiter. Vor drei Jahren hatten wir die Endokrine Chirurgie als Schwerpunkt etabliert. Medizinische Schwerpunkte in Kliniken müssen immer einhergehen mit wissenschaftlich fundierten Innovationen und umfassenden Leistungsangeboten auf dem jeweiligen Gebiet. Das haben wir seitdem konsequent in die Tat umgesetzt. Zu jeder medizinischen Problemstellung bei Schilddrüse und Nebenschilddrüsen sind heute im Maria-Hilf Krefeld etwa alternative, nur in Spezialzentren durchgeführte, Behandlungsverfahren möglich.“

Ein Beispiel hierfür sei die Schilddrüsenoperation ohne sichtbare Narbe nach einer Methode, die minimalinvasiv durch den Mund durchgeführt werde. Diese Methode sei erstmals in Deutschland im Krankenhaus Maria-Hilf Krefeld durchgeführt worden und habe sich mittlerweile als Behandlungsoption etabliert. Ein weiteres besonderes Behandlungsverfahren sei die Verödung von Schilddrüsenknoten über eine Sonde in Lokalanästhesie, die sogenannte Radiofrequenzablation. Dies sei eine gute Alternative zur Operation, wenn das OP-Risiko aufgrund von Nebenerkrankungen als zu hoch beurteilt wird.

Auch das Risiko der Verletzung von Stimmbandnerven werde durch moderne Verfahren zur Unterstützung des Operateurs minimiert. Das geschehe mit Hilfe des „Neuromonitorings“, wobei die Funktionsfähigkeit der Stimmbandnerven während der Operation kontinuierlich überwacht werde.