NOTFÄLLE Diese Schilder sollen Leben retten

Krefeld · 75 Rettungspunkte gibt’s im Stadtgebiet. Rettungskräfte greifen auf Koordinaten zu.

Einer der Rettungspunkte im Stadtwald.

Foto: grafik

Keine Autos, breite Wege und Ruhe: Jogger lieben die Abgeschiedenheit der Natur. In Krefeld ist die Auswahl an Strecken durch Wald und Wiesen groß. Die Regionen im Westen und Osten der Stadt locken täglich unzählige Menschen an. Besonders beliebt sind der Forstwald, das Hülser Bruch und der Stadtwald. Doch die naturbelassenen Wege bergen auch Risiken. Ein falscher Tritt, ein Sturz: Wie geleitet man die Rettungskräfte bei einem medizinischen Notfall an die richtige Stelle? Um auch an abgelegenen Orten schnell vom Rettungsdienst gefunden zu werden, gibt es in Krefeld im gesamten Stadtgebiet insgesamt 75 Rettungspunkte.

Die Säulen sind mit Nummern gekennzeichnet, die Betroffene im Notfall bei Feuerwehr und Rettungsdienst angeben können. „Kommt so ein Notruf bei uns in der Leitstelle an, können die Kollegen anhand der Standort-Nummer die entsprechenden im Rechner gespeicherten Koordinaten aufrufen und an die Rettungsfahrzeuge weiterleiten“, sagt Feuerwehrsprecher Christoph Manten.

Im Stadtwald wurden gleich
zwölf Rettungspunkte angebracht

Immer wieder hätte es in der Vergangenheit Fälle gegeben, bei denen Jogger gestürzt seien, sich den Fuß gebrochen hätten und deshalb Notrufe abgesetzt wurden, in denen die Standort-Nummer angegeben wurde. „In diesem Sommer verletzte sich beispielsweise jemand beim Volleyballspielen auf der Stadtwaldwiese. Über den genannten Rettungspunkt konnte der Rettungswagen zielgenau zum Unfallort geleitet werden und die Erstversorgung ohne Verzögerung erfolgen“, berichtet Manten.

Der Stadtwald ist einer von vier großen Bereichen, in dem gleich zwölf Rettungspunkte verortet wurden. Am Hülser Berg und den Niepkuhlen gibt es insgesamt 17 dieser Säulen, rund um den Elfrather See 25 und im Forstwald 21. „Die mit Rettungspunkten versorgten Gebiete sind so bemessen worden, dass jede Stelle im Wald, am Berg, um einen See herum mit Fahrzeugen erreicht werden kann und eine notwendige Rettung ohne große Zeitverzögerung möglich ist.“

Notruf kann bedeuten, dass die Einsatzstelle nicht einsehbar ist

Für die Einsatzkräfte bedeutet ein Notruf von einem der 75 Rettungspunkte meist eine besondere Reaktion. Denn wenn die Nummer einer Notrufsäule genannt wird, ist zu erwarten, dass die Einsatzstelle im freien Gelände oder im Wald liegt. „Es ist damit zu rechnen, dass die Einsatzstelle möglicherweise nicht unmittelbar von der Straße aus zu sehen ist“, sag Manten, „unter Umständen kann es extrem hilfreich sein, wenn eine Zivilperson die Feuerwehr oder den Rettungsdienst an der Straße einweist. Die Rettungskräfte haben generell einen Rettungsrucksack dabei.“