Karneval in Krefeld Krefelder Rosenmontagszug wird länger als 2018

Krefeld · Der Rosenmontagszug wird länger als im Vorjahr - und auch teurer. In diesem Jahr hält sich erstmals ein Tierarzt in Bereitschaft.

Der Rosenmontagszug in Krefeld wird noch länger.

Foto: dpa/Oliver Berg

Rund 1900 Teilnehmer, 73 Fest- und Mottowagen, 22 Fuß- sowie zwölf Musikgruppen – das ist der Krefelder Rosenmontagszug 2019 in nackten Zahlen. Zugleiter Albert Höntges und sein Stellvertreter Volker Thürnau werden bis zum letzten Moment mit den Vorbereitungen beschäftigt sein. Seit acht Jahren organisieren sie für das Comitee Crefelder Carneval (CCC) den Höhepunkt der Session. „Der Aufwand ist dabei immer größer geworden“, stellen sie übereinstimmend fest.

In diesem Jahr hält sich erstmals ein Tierarzt in Bereitschaft. Grund: Knapp 30 Pferde ziehen mit – und nach Unfällen bei anderen Karnevalsumzügen mit durchgehenden Tieren ist die Sensibilität hier größer geworden. „Ein Verbot von Pferden im Zug war für uns nie Thema“, sagt Albert Höntges. Man habe sich vom Veterinäramt beraten lassen und deshalb den Tierarzt mit Bereitschaftsdienst mit aufgenommen.

Der Sicherheitsaufwand ist auch an anderer Stelle enorm: 170 Polizeibeamte und private Sicherheitskräfte in gleicher Größenordnung sind dabei. Es herrscht den ganzen Rosenmontag ein Lkw-Verbot in der Innenstadt. 16 Lkw-Sperren sollen Anschläge verhindern. Die City wird ab 11 Uhr komplett gesperrt.

Alkoholverbot für die Zugteilnehmer

Damit nicht genug: Im Zug herrscht für die Teilnehmer absolutes Alkoholverbot. Und alle Gaststätten, Kioske und Trinkhallen wurden schriftlich informiert, möglichst keine Getränke in Gläsern und Glasflaschen zu verkaufen. Die Besucher werden gebeten, bei den Kostümen auf Ganzkörperverkleidungen und Waffen-Attrappen zu verzichten – wobei die Spielzeugpistole kleiner Cowboys nicht dazu gezählt wird.

Der Zug (Motto: „Mit en’ Pappnas’ im Jesicht“) wird 2,4 Kilometer lang sein. Das sind 300 Meter mehr als im Vorjahr. „Es sind mehr Wagen und größere Fußgruppen dabei“, berichtet Höntges. Die größte Gruppe mit 231 Teilnehmern stellt die „Aktion Kunst und Kultur im Unterricht“ (AKKU), an der Buchen- und Marienschule, Gesamtschule Uerdingen sowie die Jugendeinrichtungen Mobifant und Canapee beteiligt sind.

Der Zugweg erstreckt sich über etwa sieben Kilometer auf der gleichen Route wie im Vorjahr. Los geht es um 12.11 Uhr am Sprödentalplatz, die Auflösung erfolgt über Friedrich- und St.-Anton-Straße. An zehn Stellen wird das jecke Treiben kommentiert. Erstmals wird dies an der Seniorenresidenz Kursana geschehen – und vom Rathausbalkon übernimmt erneut Ex-Prinz Tobias Stümges diese Aufgabe. Auf Frank Meyer muss er allerdings als zweiten Mann verzichten: Der Oberbürgermeister wird mit seinem Kollegen aus der Partnerstadt Venlo auf einem eigenen Wagen unterwegs sein.

Die Kosten des Zuges sind etwa acht Prozent höher als im Vorjahr – wobei Albert Höntges die genaue Summe nicht verrät. Nur so viel: Allein die zwei Meter hohen Absperrungen des Brunnens am Friedrichplatz einschließlich der angrenzenden Wiese sowie der Aufbau von zwei Toilettenwagen kostet dort 4000 Euro.