Krefeld gewinnt Krefelder Unternehmen handeln ohne Geld
Krefeld · Neben Firmen sollen sich Sozial- und Kultureinrichtungen bei „Krefeld gewinnt“ treffen und Dienstleistungen tauschen.
Der Tausch ist eine uralte Form des Handels und in der modernen Gesellschaft ziemlich selten. Wollen wir eine Dienstleistung oder ein Produkt, sind bedruckte Scheine das Mittel der Wahl – normalerweise.
Am 13. Mai dreht der Arbeitskreis katholischer Träger die Zeit kurz zurück. Der Verbund um die Caritas organisiert einen Marktplatz ohne Geld. „Krefeld gewinnt“ heißt die Aktion, die im Stadttheater stattfindet. Unternehmen, gemeinnützige Organisationen und Kultureinrichtungen sollen sich treffen. Dort können sie ihre Dienstleistungen und Produkte tauschen. So möchten die Veranstalter etwas fürs Gemeinwohl in der Stadt tun.
Auto von Borgmann gegen
Erste-Hilfe-Kurs bei den Maltesern
Um das ungewöhnliche Konzept zu verstehen, hilft der Blick in die Vergangenheit. „Krefeld gewinnt“ findet nämlich zum dritten Mal statt. Dabei wuseln Vertreter der verschiedenen Unternehmen und Organisationen durchs Theaterfoyer. Viele machen kreativ auf sich aufmerksam. Zum Beispiel mit Schildern oder Regenschirmen, an die sie Karten mit Angeboten hängen. „Der Chef vom Autohaus Borgmann kam 2018 im Monteurs-Kittel“, sagt Hans-Georg Liegener, Caritas-Vorstand für Krefeld und Mitorganisator.
Im Gespräch bieten sich die Akteure ihre Dienstleistungen an. So hat Borgmann den Maltesern mal einen Kleinbus zur Verfügung gestellt und dafür Erste-Hilfe-Kurse fürs Unternehmen bekommen. Auch Kinderbetreuung gegen Tanzstunden gab es schon. In Geld umgerechnet schlossen die dutzenden Teilnehmer bei der vergangenen Auflage Geschäfte im Wert von etwa 24 000 Euro ab.
„Um Verbindlichkeit zu schaffen, schließen die Akteure vor Ort Verträge ab“, sagt Nina Dentges-Kapur von der Caritas. Darin werde unter anderem vereinbart, wann man wieder in Kontakt trete. So sollen die Gespräche nicht im Sand verlaufen. Vor Ort helfen zudem Makler der Organisatoren, den richtigen Gesprächspartner zu finden.
Der Zeitrahmen der Veranstaltung ist streng begrenzt. „Zu Beginn ertönt ein Gong und nach 90 Minuten noch mal“, sagt Frank Jezierski, Sprecher der Alexianer Krefeld, die sich ebenso an der Organisation beteiligen. So sei die Aktion besser planbar.
Die Organisatoren betonen, dass es um mehr als gute Geschäfte geht. Ziel sei es auch, langfristig in Kontakt zu kommen, so Liegener (Caritas). Vom Großunternehmen bis zum Start-up kommen viele zusammen. „So lernen sich Menschen kennen, die sonst nicht in Kontakt stehen“, sagt Liegener. Größere Unternehmen könnten sich mit einer Teilnahme zum Standort bekennen. Jung-Unternehmern soll das persönliche Gespräch helfen, ein Netzwerk aufzubauen. „Gemeinsam zeigen wir, dass Krefeld eine Stadt ist, die viel kann“, sagt Dentges-Kapur.
Die Vorbereitungen auf den Krefelder Marktplatz können potenzielle Teilnehmer bereits am 22. April beginnen. Von 14.30 bis 16.30 Uhr gibt es einen Vorbereitungs-Workshop. Dieser soll vor allem erstmaligen Teilnehmern helfen. Dort gibt es von den Veranstaltern kreative Tipps, um sich bei „Krefeld gewinnt“ möglichst gut zu präsentieren. Die Teilnahme ist kostenlos.
Das Hauptevent findet am 13. Mai ab 14.30 Uhr im Theater statt. Betriebe und Einrichtungen, die mitmachen wollen, sollten sich vorher anmelden. Wie das geht und weitere Infos zum Projekt gibt es im Internet.