Offener Brief Unternehmer werben für den Surfpark
Krefeld · Firmeninhaber und Geschäftsführer betonen vor allem die Chancen, die der Surfpark mit sich bringe. Deutliche Kritik gibt es an der Art und Weise, wie die aktuelle Debatte über das Vorhaben geführt wird.
Ein Bündnis Krefelder Unternehmen hat sich am Freitag ausdrücklich für den geplanten Surfpark am Elfrather See ausgesprochen und die Art der öffentlichen Diskussion darüber scharf kritisiert. Im offenen Brief an die demokratischen Parteien im Stadtrat sowie an die Dezernenten Markus Schön, Ulrich Cyprian, Cigdem Bern, Marcus Beyer und Sabine Lauxen heißt es, man verfolge die aktuelle Debatte mit „Irritation und zunehmendem Befremden“. Die Unternehmer befürchten, „dass Krefeld durch diese Art von öffentlicher Diskussion als Wirtschaftsstandort und in der Attraktivität für Investoren dauerhaft Schaden nehmen wird“.
Kritik gibt es daran, dass „ein Investor, der in Krefeld rund 40 Millionen Euro investieren und fast 100 Arbeitsplätze schaffen will, öffentlich angezählt und in Misskredit gebracht wird“. Es habe nichts mit Fairness oder einem ergebnisoffenen Diskurs zu tun, wenn die finanzielle Leistungsfähigkeit der Betreibergesellschaft vehement und öffentlich in Frage gestellt werde, ehe sie final gegründet sei. Die Diskussion sei geprägt von Mutmaßungen und Verdachtsmomenten. Die Unternehmer richten sich vor allem an die Politik, die angehalten sei, „verschiedenen Geschäftsideen offen gegenüberzutreten und ihnen gleiche Chancen einzuräumen“. Man wünsche sich von der Politik Offenheit und Dialogbereitschaft, so wie sie von maßgeblichen Vertretern des Investors bei einem Besuch Ende April an der Tagesordnung gewesen sei. Bislang aber dränge sich der Eindruck auf, dass ein Investor, der Krefeld bewusst als Standort eines überregional bedeutsamen Projekts ausgewählt habe, öffentlich in Frage gestellt und in seiner Professionalität und finanziellen Leistungsfähigkeit in Zweifel gezogen werde.
In Bezug auf die ökologischen Bedenken gegen den Surfpark heißt es im offenen Brief, dass diese durchaus ernst zu nehmen seien. Gleichzeitig wird auf die Zusage des Projektentwicklers verwiesen, den Strombedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu decken. Dabei könne auch die Krefelder Politik dies nicht zur Voraussetzung für jede neue Ansiedlung von Unternehmen zu machen. „Wir appellieren daher an den Rat, dem Surfpark als Wirtschaftsunternehmen Chancengleichheit zu gewähren.“ Es sei an der Zeit Fairness und Ausgewogenheit walten zu lassen.
Surfpark diene als
weicher Standortfaktor
Die Unternehmer, zu denen unter anderem mit Torsten Toeller (Fressnapf), Dirk Wellen (Rondo Food), Peer Schopp (Micon), Reiner Leendertz (Mies van der Rohe Campus), Georg Geier (Siempelkamp Giesserei) und Lars Friedrich (Currenta) auch bislang unbekannte Unterstützer gehören, betonen in ihrem Schreiben auch die mögliche Wirkung des Surfparks für die Suche nach Fachkräften. „Der Surfpark hat das Potenzial, zu einem sportlichen, touristischen und damit auch wirtschaftlichen Leuchtturm für die gesamte Region zu werden“, heißt es in dem Schreiben. Als weicher Standortfaktor nutze er den ortsansässigen Unternehmen, die Fachkräfte suchen und dabei gerade um junge Menschen werben. Darüber hinaus diene der Surfpark in Verbindung mit den Maßnahmen aus dem Masterplan auch den Krefeldern selber als Erholungsort.
Abschließend heißt es, die Politik möge dieses Investitionsprojekt mit „überregionaler Strahlkraft möglich zu machen“. Die Diskussionen der vergangenen Jahre seien ein verheerendes Signal für andere potenzielle Investoren und Unternehmensgründer. Red