Gipfelstürmertag Krefelder wechseln die Perspektive

Bei perfektem Wetter mit klarer Sicht schauten sich viele Bürger ihre Stadt von den höchsten Stellen aus an — und waren begeistert.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Einige hundert Meter Luftlinie trennen die einen Gipfelstürmer von den anderen. Der Abstand ist recht groß, aber nicht zu groß, um nicht mit heftigem Winken oder dem Fliegenlassen weiß-roter Luftballons gegenseitig auf sich aufmerksam zu machen. Und tatsächlich: Es klappt. Die Kontaktaufnahme zwischen Gleichgesinnten über die Dächer von Krefeld hinweg vom Balkon des Medienhauses an der Rheinstraße und dem des Hochhauses am Bleichpfad gelingt.

Foto: Andreas Bischof

Es sind nur zwei „Bergstationen“ von knapp 20, die an diesem herrlichen Samstag — mit viel Wind an den Gipfeln, aber mit absolut guter Fernsicht — erklommen werden dürfen. Kirchtürme, öffentliche Gebäude und Arbeitsplätze, die der Bürger sonst eher nicht betreten darf, lassen sich über Treppen und Aufzüge erreichen. Diese Idee löst kleine Völkerwanderungen aus.

Foto: Andreas Bischof
Neue Perspektiven beim Gipfelstürmertag auch im WZ-Medienhaus
15 Bilder

Neue Perspektiven beim Gipfelstürmertag auch im WZ-Medienhaus

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Schreibtische mit einer Aussicht, die sich jeder Urlauber nur wünschen kann, besitzen die Mitarbeiter der Hafenmeisterei. Regina Hellmann ist — neben vielen anderen Besuchern — mit ihrem dreizehnjährigen Enkel Leon gekommen. Der Rhein glitzert in der Sonne, die Wellen plätschern. „Ich wohne in Uerdingen, Leon in Mündelheim. Wir pendeln ständig über die Brücke. Jetzt haben wir die Gelegenheit zum Perspektivwechsel genutzt. Sonst kommt man ja hier nicht hin“, sagt sie und guckt sich die Brücke von unten und den Fluss von oben an. Leon findet den Blick auf die Insel und auf den Platz der Meisterei auf der „Bugspitze“ des Hafens „sehr interessant“.

In Oppum ist das Hotel Garden der „Aussichtsturm“. Hier freut sich Rezeptionistin Jana Scheibe über knapp 100 Gipfelstürmer auf der zehnten Etage in den ersten Stunden. Regina Meyer und ihr gerade aus Remagen zugezogener Bruder Johannes sind dabei und erkunden die Stadt von oben. „Dort hinten ist der Düsseldorfer Fernsehturm, da ist Grafenberg und dort die Rheinbrücke“, sagt sie. Näher liegen die Burg Linn, die Parks, der Botanische Garten und die Grotenburg. Er freut sich über die Baumwipfel und das viele Grün in der Stadt.

„Ich liebe meine Stadt und möchte sie jetzt von oben sehen“, erklärt Sarah Turan am Eingang des Stadthauses, das laut Hausmeister Siegfried Engelhardt schon „ganz viele Leute“ bestiegen haben. Turan hat auch schon von oben den Blick aufs Seidenweberhaus gewagt. „Es ist auch aus dieser Perspektive nicht besonders hübsch“, findet sie. Als „atemberaubend“ bezeichnet sie die Ausblicke allgemein und guckt bei „perfektem Wetter“ vom Stadthaus aus auf Kleingärten, den Wasserturm an der Gutenbergstraße und die startenden Maschinen vom Düsseldorfer Flughafen.

Randolph Lücking aus Nettetal hat die Kamera gezückt. „Ich habe die Fernsicht genossen und ein Gesamtbild der Gebäude gewonnen und nicht nur die Fassade gesehen.“