Literatur zum Sog der Fankurve Fußballfan reist zu 700 Partien in ganz Europa

Marco Bertram lernte nach dem Mauerfall die Welt der Stadien schätzen.

Foto: Bischof

Krefeld. Ein abgedunkelter Raum samt Theke bieten das Ambiente für die Lesung des Reise- und Fußballautors Marco Bertram im Magnapop. In 90 Minuten rasanter Geschichten aus dem Buch „Zwischen den Welten“ fesselt er seine rund 30 Zuhörer so sehr, dass viele nach der Lesung Fragen haben. Fragen zu seinem Leben, zum Fußballfan-Dasein und seinen Reisen. Denn diese prägen das Leben des in Ost-Berlin aufgewachsenen Mannes, der seinen Lebensmittelpunkt nach dem Mauerfall von Berlin nach Leverkusen verlagerte.

Zu einem Großteil liegt das einfach daran, dass Bertram während seiner Reisen zu rund 700 Fußballbegegnungen zwischen 1990 und 2014 keine Zeit mehr hatte, Bilder zu machen. Im Westen lernte Bertram die große Welt des Fußballs kennen und schätzen — in all seinen Facetten. Es war der Sog der Fankurve, der den Elektromonteur in seinen Bann zog und aus dem der Berliner ein Buch gemacht hat, das jedem Zuhörer das Fußballspiel aus dem Blickwinkel des neugierigen, des reisenden und leidenden Fans präsentiert.

Bildlich stellt man sich vor, wie der Autor in den Stadien Deutschlands und Europas unterwegs ist und Woche für Woche neue und teilweise unvergessliche Erfahrungen macht. Dabei sind aber auch Szenen festgehalten, die nicht nur für Bertram beängstigende Züge haben. Eine Verfolgungsjagd mit einer Gruppe von Hooligans ist dabei fast noch harmlos.

Natürlich hat der Autor für seine Krefelder Zuhörer auch eine Geschichte zur Grotenburg parat. Eine, die mit einem 0:0 zwischen dem damaligen FC Bayer 05 Uerdingen und Hertha BSC endet. Am Samstagabend ging Bertram auch damit als Sieger von der Bühne. hoss