Internetpreis Game-Boy-Musik bringt Krefelder YouTuber "DonLaki" Nominierung

Krefeld · „DonLaki“ hat seine Begeisterung für Technik in ein besonderes Hobby umgewandelt. Nun könnte er einen Internetpreis dafür gewinnen.

 „Don Laki“ ist mit einem eigenen YouTube-Kanal am Start.

„Don Laki“ ist mit einem eigenen YouTube-Kanal am Start.

Foto: Andreas Bischof

Seine Ausrüstung hat „DonLaki“ schon ausgepackt. Ein Laptop, ein kleines Programmierboard dazu ein paar Kabel und ein Game Boy im Retro-Look. Mehr braucht es nicht. Der 30-Jährige macht Musik. Musik, mit Dingen, deren Hauptaufgabe nicht unbedingt in der Erstellung von Klängen liegen. Doch wenn Evangelos Laki an seinem Game Boy oder an zusammengebauten Laufwerken herumspielt, fällt das nicht einmal auf. „Es ist ein Nischenthema, das viele Leute überhaupt nicht kennen“, gibt Laki zu und weiß damit um die Besonderheit seines Hobbys. In seinen Projekten covert er neben den klassischen Gaming-Melodien rund um Super Mario und Tetris auch berühmte Lieder wie „Take On Me“ von a-ha oder „The Trooper“ von Iron Maiden – alles auf einem handelsüblichen Game Boy.

Nach visueller Aufbereitung, dem Schnitt und ein paar Feinheiten steht als Endprodukt ein rund ein- bis vierminütiges Video, das er auf seinem eigenen YouTube-Kanal „DonLaki“ den Zuschauern präsentiert. Dass es sich dabei nicht um ein paar einfache Spielerein handelt, zeigt die Nominierung für den „Youlius-Award 2020“. Am Samstag, 25. Januar, wird in Bochum der Preis verliehen, der den Fokus extra auf kleinere YouTuber legt, die sonst nur wenig Beachtung finden. „Wenn solche Preise verliehen werden, dann geht es meist nur um die Kanäle mit mehreren hunderttausend Abonnenten“, sagt Laki, der meint: „Dabei haben auch kleine gutes Material.“

Ein Prozess, an dessen Ende beeindruckende Klänge stehen

Der gelernte Informationselektroniker hatte im letzten Jahr die Preisverleihung besucht und sich ein paar Monate später für die diesjährige Ausgabe einfach mal angemeldet. Über die Nominierung in der Kategorie Musik, Kunst & Kultur war Laki dann aber doch überrascht: „Ich habe einfach mal mein Glück probiert und gehofft, dass es vielleicht jemanden interessiert“, sagt der 30-Jährige. Und das tut es. Mit einem Knopfdruck auf seinem Laptop leitet er einen Prozess ein, an dessen Ende beeindruckende Klänge stehen. Das „Floppy Symphony Orchestra“ war vor rund fünf Jahren sein erstes Projekt. Damals sah er auf YouTube Videos aus den USA und wollte seine ohnehin vorhandene Begeisterung für das Programmieren auch in dieser Form umsetzen.

Laki setzte sich an seinen Schreibtisch, tüftelte und baute schlussendlich eine Plattform, bei der sieben Diskettenlaufwerke miteinander verbunden sind und im Zusammenspiel mit einer Festplatte unterschiedliche Töne erzeugen. Damit dies auch gelingt, bedarf es aber unbedingt eines Programmierboards, das nicht größer als die Handinnenfläche ist. Der ablaufende Prozess sieht dann wie folgt aus: Eine Midi-Datei wird per USB-Kabel auf das Programmierboard gespielt. Dieses wandelt die Datei in Signale um, die anschließend auf die Laufwerke projiziert werden. Heraus kommen sieben Laufwerke, die im Rhythmus der Star-Wars-Melodie tanzen.

Für seine Videos filmt Laki das Ganze ab, sagt: „Ich spiele da immer ein wenig mit der Kamera, filme mal in der Totalen oder auch genau auf einzelne Laufwerke.“ Bei seinem „Floppy Symphony Orchestra“ werden Bild und Ton zusammen aufgenommen. Dies geschieht meist in den eigenen Räumen. Mit seinem Game Boy nimmt „DonLaki“ auch draußen auf und nimmt die Tonspur separat auf. Schon bevor Laki mit der Musik angefangen hat, veröffentlichte er in Jugendzeiten auf YouTube diverse Gaming-Videos. Lange Zeit stand der Kanal dann still, ehe er ihn von einigen Jahren reaktiviert hat.

Mit 442 Abonnenten ist „DonLaki“ noch ein vergleichsweise kleiner YouTuber. Die Gründe dafür kennt er selber: „Was die Vermarktung angeht, bin ich ziemlich schlecht“, sagt Laki lachend. Nach ihm gebe es viele Leute, die zwar deutlich weniger Aufwand als er selber betreiben, dafür aber dennoch eine ganze Reihe an Followern mehr besitzen. Doch das ist für den 30-Jährigen ohnehin nur sekundär. Laki machte aus seiner Begeisterung für die Technik ein ganz besonderes Hobby. Nun steht er kurz davor, dafür einen Preis zu gewinnen.