Tierhilfe Krefelderin hilft den Straßenhunden im Süden

Sandra Weyers startet eine Spendenaktion für streunende Tiere in Griechenland und Rumänien. Die Resonanz ist enorm - nach einem schwierigen Start.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Die Lindentalerin Sandra Weyers startete eine Spendenaktion für Straßenhunde in Griechenland und Rumänien und erlebte eine überwältigende Hilfsbereitschaft.

Futter, Decken, Leinen und anderes mehr — die Garage von Sandra Weyers ist zum zweiten Mal picke packe voll mit Dingen, die tierliebe Mitmenschen gespendet haben. Dieser Tage kann bereits die zweite Fuhre aus Spenden auf den Weg gebracht werden. Die Sachen kommen bedürftigen Hunden und Katzen in Rumänien zugute. „Es ist grauenvoll, was man da sieht“, berichtet die Tierfreundin. Mit „da“ meint sie all die zu Herzen gehenden Bilder von traumatisierten Fellnasen und Samtpfoten, die sie auf der Homepage einer rumänischen Tierschutzorganisation gesehen hat. Da habe sie sich augenblicklich gesagt: „Da muss ich etwas tun!“, erzählt die Krefelderin.

Sie verteilte insgesamt 700 Flyer mit einem Spendenaufruf in Lindental, Tackheide, Tackfeld und im Benrader Feld an die Haushalte.

Sandra Weyers

Gestartet ist sie zunächst mit 50 Flyern. Die 42-Jährige erinnert sich: „Die erste Woche war ganz schlimm, da habe ich fast nur Ablehnung erfahren.“ Dann seien Nachbarn auf sie zugekommen. „Das hat mir Mut gemacht“, so Weyers, die bereits eine Spendenaktion für den Gnadenhof initiiert hat. Und was dann passierte, sei einfach überwältigend gewesen. „Da waren Menschen darunter, die sogar eigens Sachen gekauft haben, um diese zu spenden“, erinnert sich die Lindentalerin dankbar. Eine junge Frau habe sich zu deren Geburtstag statt Präsenten Spenden für Weyers Aktion schenken lassen. „Eine Nachbarin hat in einem Tierfuttergeschäft um Spenden angefragt und sogar wirklich welche erhalten“, zeigt sich Weyers sprachlos. Die Aktion löste sogar einen Schneeball-Effekt in Lindental aus. „Da sind sogar Leute selber aktiv geworden,“ freut sich Sandra Weyers.

Auf den Auslandstierschutz aufmerksam wurde Sandra Weyers im vergangenen Jahr. „In Zusammenhang mit der Adoption meiner Mara“, erzählt Weyers. Sie suchte seinerzeit nach einem neuen, vierbeinigen Gefährten und wollte kein Tier vom Züchter. „Es gibt genug arme Tiere“, erklärt Weyers. Ihre Mara, eine ehemalige Straßenhündin, kam schließlich per Flugzeug aus Athen in Weyers Leben. Längst sind die Beiden ein Herz und eine Seele. Die Mischlingshündin lebte davor unter anderem in einem Roma-Lager, wurde zweimal ausgesetzt, bevor das große Glück in ihr Hundeleben einkehrte.

Weyers unterstützt mit den Spenden unter anderem eine rumänische Tierschutzorganisation, die ein eigenes Tierheim betreibt, ein neues Zuhause sowie Patenschaften für Tiere vermittelt und Aufklärung betreibt.

Weyers: „In Rumänien vegetieren Straßenhunde oft in total überfüllten, öffentlichen Auffanglagern ohne Futter und Wasser dahin. Diese Organisation bietet ihnen Zuflucht, Nahrung und medizinische Versorgung, bis sie ein Zuhause bei lieben Menschen gefunden haben.“ Ein deutscher Förderverein unterstützt wiederum den rumänischen Verein. „Und in Krefeld ansässige Helfer sorgen dafür, dass die Spenden, die ich gesammelt habe, den Tieren zugute kommen“, erzählt Sandra Weyers.