Personalie Krefelds künftiger Sparkassen-Chef sucht schon eine Wohnung
Krefeld · Stefan Grunwald wird zum 1. Juli 2025 Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Krefeld und verlagert dafür seinen Lebensmittelpunkt an den Niederrhein.
Seit Dienstagabend hat Stefan Grunwald wieder etwas mehr Planungssicherheit. Der 57-Jährige wird zum 1. Juli 2025 neuer Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Krefeld. Das hat die Zweckverbandsversammlung des Geldinstituts einstimmig entschieden, nachdem sich Grunwald dem Gremium kurz vorgestellt hatte. Überraschend ist die Wahl nicht. Bereits Mitte September war die Personalie öffentlich geworden, nachdem der Verwaltungsrat der Sparkasse Krefeld den gebürtigen Burscheider zum neuen Vorstandsvorsitzenden bestellt hatte. Es sei jedoch eine Frage des Respekts, mit der offiziellen Vorstellung zu warten, ehe auch die Zweckverbandsversammlung der Personalie zugestimmt hatte, erklärte Lothar Birnbrich, der als aktueller Vorstandsvorsitzender mit Erreichen der Altersgrenze zum 31. Mai 2025 aus dem aktiven Dienst ausscheidet.
Mit Stefan Grunwald bekommt die Sparkasse Krefeld ihre absolute Wunschlösung. Birnbrich selbst war es, der den Kontakt zu Grunwald herstellte und vorfühlte, ob sich der aktuelle Chef der Sparkasse in Solingen einen Wechsel an den Niederrhein vorstellen könnte. Nachdem diese Frage bejaht wurde, wurden die übrigen Gremien einbezogen und schließlich befand auch der Verwaltungsrat der Sparkasse Krefeld, dass Grunwald der geeignete Kandidat für die Nachfolge Birnbrichs sei.
Der künftige Chef sucht nach einer Wohnung in Krefeld
Grunwald, der nach eigener Aussage eine „klassische Sparkassen-Karriere“ durchlaufen habe, freut sich darauf, in Krefeld den „nächsten Schritt“ gehen zu können. Der Wechsel zur Sparkasse Krefeld sei gleichwohl eine „große Herausforderung“, die „maximal reizvoll“ sei. Der 57-Jährige freut sich auf die Chance, sich noch einmal fachlich und persönlich beweisen zu dürfen. Allein die Größe des Hauses und die enorme Fläche des Geschäftsgebietes seien Faktoren, denen er sich gerne stellen will. „Ich freue mich darauf, die Region kennenzulernen“, erklärte Grunwald kurz nach der Vertragsunterzeichnung im WZ-Gespräch. „Ich habe schon gesehen, dass es in Krefeld viele schöne Stadtteile gibt.“ In einem davon will er sich eine Wohnung suchen, die möglichst zentral zum Hauptstandort der Sparkasse in der Innenstadt liegt. Der Plan sei, den Lebensmittelpunkt in gewisser Weise an den Niederrhein zu verlegen, auch wenn er in Burscheid tief verwurzelt ist, weil dort etwa seine beiden Töchter (22 und 24 Jahre) und sein Sohn (25) leben. „Bis nach Burscheid sind es rund 70 Kilometer, Pendeln würde da nicht funktionieren“, ist sich Grunwald sicher. „In der Zeit, die man auf der Autobahn verbringen würde, kann man eher arbeiten“, sagte der designierte Sparkassen-Chef lachend. Ohnehin zeigte sich Grunwald am Dienstagabend gut gelaunt, aber auch demütig vor der neuen Aufgabe, die einige Neuigkeiten mit sich bringe. Vor allem der Zweckverband mache für ihn den Reiz aus, erklärte Grunwald, der bislang immer nur bei Stadt-Sparkassen gearbeitet hat. Zuletzt seit 2013 als Vorstandsvorsitzender der Stadt-Sparkasse Solingen, wo er für Ressorts zentrale Marktfolge, Vorstandssekretariat, Unternehmenskommunikation, Personalmanagement und für das Beauftragtenwesen verantwortlich ist.
Das Geschäftsgebiet am Niederrhein ist deutlich größer
Für seinen Wechsel an den Niederrhein scheidet Grunwald vorzeitig aus seinem ursprünglich bis 31. Dezember 2027 gültigen Vertrag aus. Der 57-Jährige fühlt sich bereit für die neue Herausforderung. Dafür, dass er diese annimmt, zollte ihm Lothar Birnbrich am Dienstagabend Respekt. Wie groß der Schritt vom Solinger Geldinstitut nach Krefeld ist, drückt sich auch in Zahlen aus: Die Bilanzsumme der Sparkasse Krefeld beträgt rund zehn Milliarden Euro, etwa 1400 Mitarbeitende sind in Krefeld, dem Kreis Viersen und einem Teil des Kreises Kleve beschäftigt. Zum Vergleich: Die Bilanzsumme des Solinger Geldinstituts beträgt rund 3,7 Milliarden Euro bei etwa 550 Mitarbeitenden.