Rhein-Kreis Neuss bereitet sich auf 23. Februar 2025 vor So geht Bundestagswahl mitten im Karneval
Rhein-Kreis · Die sind doch alle jeck! Bei der Bundestagswahl im Februar ist das keine Beleidigung in Richtung Berliner Politik, sondern schlichte Zustandsbeschreibung: Gewählt werden soll eine Woche vor Kappessonntag.
(ki-, -nau) Der 23. Februar 2025 wird ein besonderer Tag. Die Neusser dürfen es dann schon am Nachmittag mal richtig krachen lassen. Vor der Schließung der Wahllokale um 18 Uhr? Bundestagswahl hin oder her, im Rheinland ist erst einmal Karneval. Und die Große Neusser Karnevalsgesellschaft „Grün-Weiss-Gelb“ kann schließlich für sich in Anspruch nehmen, etwas verlässlicher und langfristiger geplant zu haben als die Truppe Rot-Gelb-Grün im fernen Berlin. Also werden viele Jecken in Neuss am Vormittag wählen gehen, denn am Nachmittag heißt es schon um 15 Uhr: Bühne frei für die traditionelle Damensitzung der „Grün-Weiss-Gelben“.
Mit größeren karnevalistischen Konflikten am Wahltag ist im Rhein-Kreis allerdings nicht zu rechnen. Anders als in manchen Orten am Niederrhein ist der Sonntag eine Woche vor dem Kappessonntag, dem Höhepunkt der Session im Rhein-Kreis, frei von Umzügen und anderen Großveranstaltungen.
Beim Rhein-Kreis Neuss starten unterdessen die konkreten Vorbereitungen für die vorgezogene Bundestagswahl. Im Kreishaus laufen die Fäden für die Wahl in Neuss, Grevenbroich, Dormagen und Rommerskirchen zusammen. Um die Koordination für Jüchen, Korschenbroich, Kaarst und Meerbusch kümmert sich wegen des gemeinsamen Wahlkreises mit Teilen der Stadt Krefeld die dortige Behörde.
„Um die wichtigste, in den vergangenen Tagen vielfach angesprochene Frage vorwegzunehmen: Ja, wir werden genug Papier für die Wahlzettel haben“, sagt Marcus Mertens, als Leiter des Amtes für Sicherheit und Ordnung des Rhein-Kreises auch für die Organisation der Wahl zuständig.
Die Hauptlast, so Mertens, liege bei den Kommunen. Die muss, führt Marc Bohn als Pressesprecher der Stadt Neuss ein Beispiel an, alleine rund 1000 Wahlhelfer für den Wahlsonntag mobilisieren. Dazu werde schon bald ein öffentlicher Aufruf erfolgen.
Arbeit kommt auch auf die Parteien zu. Sie müssen innerhalb kürzester Zeit – die genauen Termine soll es voraussichtlich in der kommenden Woche geben – ihre Kandidaten nach den gesetzlichen Vorgaben aufstellen. „Besonders anstrengend könnte es für kleine Gruppierungen werden, die erst noch Unterstützungsunterschriften sammeln müssen, um zur Wahl zugelassen zu werden“, sagt Mertens.
Mit den Wahlämtern der Kreiskommunen sei man in ständigem Austausch, sagt Mertens, für die Auswertung der Stimmen setze man auf das bewährte IT-System „Vote-Manager“. Grundsätzlich, so der Amtsleiter, gelte auch für eine vorgezogene Bundestagswahl: „Das ist kein Hexenwerk.“