Krefelds neue Rheinseite
Uerdingen: Der Hamburger Star-Architekt Hadi Teherani gestaltet das Projekt Rheinblick. Die WZ zeigt exklusiv die Entwürfe.
Krefeld. Der Entwurf ist spektakulär, und er wird Krefelds Rheinseite radikal verändern. Wo heute die Backsteingebäude der Spedition Müncker langsam verfallen, könnten binnen weniger Jahre fünf markante Glasbauten entstehen.
Der Bielefelder Investor, die KRP-Finanz GmbH & Co Quartier Rheinblick KG, steht in den Startlöchern. „Deutlich mehr als 60 Millionen Euro“ will das Unternehmen in Uerdingen investieren, erklärt Sprecher Lutz Remmert auf Anfrage der WZ.
Die Entwürfe, die wir heute exklusiv zeigen, stammen vom Hamburger Star-Architekten Hadi Teherani. Der gebürtige Iraner hat unter anderem die Kranhäuser am Kölner Rheinufer und den Fernbahnhof des Frankfurter Flughafens gestaltet. Auch die kürzlich fertiggestellten „Tanzenden Türme“ am Eingang zur Reeperbahn stammen von ihm.
Für das Uerdinger Rheinufer hat Teherani vier Wohngebäude und ein Seniorenheim entworfen. Letzteres zeichnet sich, wie die Kranhäuser, durch ein hervorstehendes Obergeschoss aus, das an einen Hafenkran denken lässt. Die Glasfronten der drei vorderen Wohngebäude sind so geschickt versetzt, das laut Remmert alle künftigen Eigentümer und Mieter Rheinblick haben werden. Auch Arztpraxen und Gastronomie werden in dem Quartier angesiedelt.
Insgesamt sollen 135 neue Wohnungen am Rhein entstehen. Die Fläche liegt zwischen 60 und 157 Quadratmetern. Im Dachgeschoss sind exklusive Penthouse-Wohnungen mit großzügigen Dachterrassen vorgesehen. Das Seniorenheim grenzt mit seinem stationären Teil an barrierefreie Wohnungen, die im Notfall mitversorgt werden können.
Die KRP-Finanz GmbH will auch das Umfeld aufwerten — mit einer Uferpromenade und einem öffentlichen Platz zwischen den Gebäuden. „Den werden wir der Stadt übergeben“, erklärt Remmert. Der denkmalgeschützte Garten der Müncker-Villa hingegen soll den Bewohnern vorbehalten bleiben. In der Villa selbst könnte sich Remmert „gehobene Gastronomie“ vorstellen.
Um loslegen zu können, wartet der Investor auf die Aufstellung und Offenlage des Bebauungsplans durch die Stadt. „Wir hoffen, dass das in diesem Herbst passiert“, sagt Remmert, der sich seit mehr als sechs Jahren mit dem Areal befasst.
Zeichnet sich eine Zustimmung zum Bebauungsplan ab, könne die KRP-Finanz die Bauanträge „kurzfristig einreichen“. Abriss und Neubau sollen etwa zweieinhalb Jahre dauern. Danach hätte das Rheinufer ein völlig neues Gesicht.