Wettbewerb Krefelds schlauste Schüler
Bei der letzten Runde des landesweiten Mathe-Wettbewerbs waren auch 37 Knirpse aus den hiesigen Grundschulen am Start.
Krefeld. Es ist Samstagvormittag und mucksmäuschenstill in der Jahnschule am Girmesdyk, obwohl hier gerade 49 Kinder Schwerstarbeit in Sachen Mathematik leisten. Die dritte Runde im Landeswettbewerb für Schülerinnen und Schüler der Grundschulen, Klasse 4, für die Stadt Krefeld und den linken Niederrhein findet statt. Aus Krefeld haben sich 37 Kinder für diese letzte Wettbewerbsrunde qualifiziert, die übrigen zwölf kommen aus dem Gebiet zwischen Moers und Xanten.
„Da wird so konzentriert gearbeitet, dass man eine Stecknadel fallen hören würde“, sagt Schulleiterin Birgitt Grotenhaus. Sie kennt sich mit dem Wettbewerb bestens aus, denn seit Ende der 90er Jahre sind sie und die Konrektorin Regine Meeßen mit dabei. „Wir organisieren das als festes Team“, erklärt die Schulleiterin, „aber es funktioniert nur mit Hilfe der Lehrer von anderen Schulen für die Aufsicht und auch für die Korrekturen.“ Einige sitzen schon im Lehrerzimmer, während die Tests gerade erst angefangen haben. Zwei Stunden Zeit hat man den kleinen Mathe-Talenten gegeben. Danach können die Lehrer ihre „Vorkorrektur“ durchführen, und schließlich gehen die Blätter zur endgültigen Bewertung nach Dortmund — zur Zentralstelle dieses Wettbewerbs.
Das Engagement für diesen Wettbewerb geht bei manchen Krefelder Lehrern so weit, dass sie freiwillig am Samstag Aufgaben übernehmen, obwohl in diesem Jahr gar kein Kind ihrer Schule es bis in die letzte Runde geschafft hat. Von der Jahnschule sind es dieses Mal zwei, die über den Aufgaben brüten. „Es ist ein sehr hohes Niveau in der Landesrunde, das sind Aufgaben, die viele Erwachsene auch herausfordern würden“, meint die Konrektorin schmunzelnd. Auch aus der Reihe der wartenden Lehrerinnen kommt Zustimmung. „Die Aufgaben sind sehr anspruchsvoll und meist prozessbezogen, das heißt, die Aufgabe wurde in ein Geschehen verpackt.
Da ist selbständiges Denken nötig, aber auch schon ein genaues Lesen“, sagt Grotenhaus. So kann es für die Aufgabe schon einen fundamentalen Unterschied bedeuten, wenn vielleicht eine Vorsilbe, ein kleines Wort den Inhalt der Frage ins Gegenteil verkehrt. Deshalb kommt es für die Kinder darauf an, jede Feinheit in der Formulierung wahrzunehmen und zu verstehen, um die exakte Aufgabe auch zu erkennen.
Manchmal bedauern die Lehrerinnen, dass Kinder mit fehlenden Deutschkenntnissen bei diesem Mathematikwettbewerb kaum Chancen haben — selbst wenn es kleine „Mathe-Genies“ sind.