200 Schüler zeigen ihr Können
Das Weihnachtskonzert der Musikschule war ein besonderes Klangerlebnis.
Krefeld. So viele aktive Musikerinnen und Musiker sieht die Friedenskirche auch nicht alle Tage: An die 200 Instrumentalisten waren dort am Sonntagabend beim Weihnachtskonzert der Musikschule Krefeld dabei. Da konnte ihr Leiter Ralph Schürmanns nur seinen Dank an die Familien aussprechen, die das „zarte Pflänzchen“ Musikkultur in Krefeld so gut pflegen.
In der vollen Kirche wartete auf die Besucher ein besonderes Klangerlebnis. Denn die vielen Mitwirkenden mussten auf das ganze Gotteshaus verteilt werden. Die einleitenden Fanfaren, ein Stück von Henry Purcell aus dem 17. Jahrhundert, erklangen von der Seitenempore, wo die Brass Band ihren Platz gefunden hatte.
Mit Komponisten des 17. und 18. Jahrhunderts, jugendlichen Romantikern wie dem 16-jährigen Franz Schubert und zeitgenössischen Komponisten wurde das Programm gestaltet.
Von der Orgelempore ertönten fünf Tänze aus der Rodrigo-Suite von Georg Friedrich Händel, die ein bestens abgestimmt spielendes Blockflötenensemble gemeinsam mit einigen Streichern erklingen ließ.
Die Sinfonietta setzte dagegen Klänge aus dem vorderen Chor, unterstützt vom Ehrengast an der Orgel, Prof. Ferdinand Bruckmann. Mit dem einstigen Lehrer der Musikschule interpretierte man als Geschenk zu seinem 80. Geburtstag sein Werk „Erscheinung“, das die Heiligen Drei Könige aus sphärischen Klängen auftauchen lässt.
Aus dem hinteren Teil des Chors folgte Modernes vom Blasorchester, dann wiederum gab es einen Zeitsprung zurück zu den alten Meistern, die vom Sinfonieorchester vorgestellt wurden. Daraufhin — im Wechselspiel — wieder das Blasorchester, das drei Stücke aus der Wassermusik von Händel spielte. Der Interpretation fehlte jedoch die Spritzigkeit.
Wie schön die Großen und Kleinen in der Gemeinschaft miteinander musizieren, zeigte sich bei den Norwegischen Tänzen von Edvard Grieg. Der Schlagzeuger gab dabei den „Privat-Dirigenten“ für den jungen Triangel-Spieler neben ihm, der somit gut durch seinen vermutlich ersten Auftritt kam.
Erst bei seiner zweiten Chance lieferte das Publikum eine überzeugende Vorstellung. Der erste Versuch eines gemeinsamen Liedes wurde mühelos von den Musikern übertönt. Doch mit dem abschließenden „Macht hoch die Tür“ wurde es mutiger. Den langen Applaus hatten trotzdem eher die Musikschüler an den Instrumenten verdient.