Andreas Gursky: „Nun sieht man, was diese Bilder verbindet“
Am Sonntag wird zur Eröffnung der Schau die ganze rheinische Kunstszene erwartet.
Krefeld. Die Museumshäuser Lange und Esters an der Wilhelmshofallee werden am Sonntag um 12.30 Uhr sicherlich aus allen Nähten platzen. Die Eröffnung der großen Ausstellung mit den Fotos von Andreas Gursky wird dann auch zum Showdown der rheinischen Kunstszene und weit darüber hinaus.
Das deutete sich schon am Donnerstag bei der Pressekonferenz mit Gursky an. So viele Vertreter von Medien waren in den letzten Jahren noch nicht gesehen worden.
Gursky erinnert sich noch an jenen Tag vor über 19 Jahren, als er sich (mit drei zwischenzeitlich ebenfalls zu Ruhm gekommenen) Kollegen im Haus Lange bei seiner ersten Ausstellung in einem Museum den Fragen der Pressevertreter - es war nur eine knappe Handvoll - stellte. Er kann sich nicht mehr an einzelne Details erinnern. Allerdings: "Das damals hat eine entscheidende Rolle für meine Laufbahn gespielt."
Zur seiner Ausstellung sagte er gestern: "Jetzt kann man sehen, was alle diese Bilder verbindet." Für ihn persönlich war es auch wichtig, diese in weit über 25 Jahren entstandenen Fotografien - die meisten in den bekannten Riesenformaten - in ein kleineres Format umzusetzen. Man kann daran vorbei schreiten, sie gewissermaßen in die Hände nehmen, einen besseren Überblick gewinnen. "Manche Fotos allerdings eignen sich weniger für die Verkleinerung", schätzt Gursky die Ausstellung ein. Andere wiederum verlieren nichts.
Und er schildert auch, wie schwer es war, mit Museumschef Martin Hentschel, die Bilder an den Wänden zu arrangieren, dass sie zueinander passen und sich nicht widersprechen: "Da hätte keiner zuhören dürfen." Wegen der so gar nicht kunsthistorischen Argumente.
Auf die Frage, was denn bevorzugte Themen seien, antwortet er ganz lapidar: "Es gibt eigentlich keine Themen, wenn sie genau hinschauen. Es gibt nur ein Thema. Ein Besuch der Ausstellung führt schnell dazu, welches Thema dies ist: Die Welt und ihren Wandel zu erkennen.