Mehrere Verletzte Decke in Disco stürzte ein: Trockenbauer vor Gericht

Düsseldorf · Vor drei Jahren stürzten in einem Düsseldorfer Nachtclub Teile der Decke ein. Vier Menschen wurden verletzt. Nun steht der Betreiber einer Trockenbaufirma vor Gericht, die die Decke eingezogen hatte.

Vier Menschen waren bei dem Unglück verletzt worden. (Archivbild)

Foto: Marius Becker/dpa

Beim Deckeneinsturz in einem Düsseldorfer Nachtclub wurden vor drei Jahren vier Menschen zum Teil schwer verletzt: Wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Körperverletzung steht seit Dienstag der 65 Jahre alte Geschäftsführer einer Trockenbaufirma vor dem Amtsgericht Düsseldorf.

Sein Unternehmen hatte über einer Theke im zweiten Stock des Clubs eine alte Gipsdecke entfernt und eine neue abgehängte Decke eingezogen. Der Mann hat bislang bestritten, für das Unglück verantwortlich zu sein.

Nachdem sich Monate später Risse in der Decke zeigten, soll der 65-Jährige eine zweite Lage Gipskarton angebracht haben, um diese zu kaschieren. Laut Anklage erhöhte er damit das Gesamtgewicht der Konstruktion gefährlich.

Am 27. März 2022 gegen 5.00 Uhr stürzte ein 13 Meter langes Stück der Decke herab. Vier Menschen wurden verletzt, zwei 20 und 25 Jahre alte Frauen sogar schwer.

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hätte der Angeklagte der Ursache für die Rissbildung nachgehen müssen. Dann hätte er erkannt, dass die Aufhängung der Zwischendecke durch Dübel in einer Putzschicht nicht tragfähig war.

Am ersten Prozesstag machte der 65-Jährige nach Verlesung der Anklage nur Angaben zu seiner Person. „Mein Mandant ist Trockenbauer und kein Architekt oder Statiker“, sagte sein Verteidiger Stefan Tierel am Rande des Prozesses auf dem Gerichtsflur. Sein Mandant habe sein Handwerk vernünftig ausgeführt.

Nach einem nicht öffentlichen Rechtsgespräch der Verfahrensbeteiligten teilte die Richterin mit, dass man sich darauf verständigt habe, welche Zeugen und welcher Sachverständige zu laden seien und „dann gegen Ende August erneut zu verhandeln“. Die beiden Frauen, die schwer verletzt wurden, sollen ebenfalls aussagen. Ein genauer Termin für die Fortsetzung des Prozesses steht noch nicht fest.

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(dpa)