Atelierhaus Dujardin: 13 Künstler öffnen ihre Ateliers

Künstler verschiedener Stilrichtungen öffnen ihre Ateliers. Fragen sind erwünscht.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Auf ihre Gäste in der Atelierausstellung freuen sich Martina Urmersbach und Heinz Ladage schon jetzt. Die beiden gehören zu den 13 Künstlern, die im Atelierhaus Dujardin an der Hohenbudberger Straße 4 derzeit Räumlichkeiten für ihre kreative Arbeit nutzen. „Es ist eine gute Gelegenheit, mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen und jedes Jahr werden es mehr Besucher“, meint die Künstlerin. „Man muss hier kein mündiges Museumsgesicht aufsetzen!“ wirft Heinz Ladage ein. „Es darf alles gefragt werden!“

„Das Bereichernde hier im Atelierhaus ist die Vielfalt“, erklärt Matre, die sich mit Skulpturen und Druckgraphik beschäftigt. Für das kommende Wochenende wird sie aus ihrem Raum im ehemaligen Bürogebäude von Dujardin eine Gesamtinstallation machen. „Ich arbeite viel mit Natur und möchte Leben sichtbar machen“. Blickfang in ihrem Atelier ist eine größere Bronzekugel mit Getreidekörnern.

Ganz der abstrakten Malerei hat sich Lydia Mammes verschrieben. „Mich interessieren die Differenzierungen der Farbe an sich“. Auf den ersten Blick erscheinen ihre Acrylbilder monochrom, nimmt man sich etwas mehr Zeit, erkennt man leichte Abstufungen, erahnt verschiedene Schichten als Untergrund und bemerkt das Schwingen in den Farbflächen.

Unverkennbare niederrheinische Landschaften, aber auch realistischere Abbildungen von Akten und Tieren gehören zum Schaffen von Heinz Ladage. Er fertigt Holzschnitte nach der Technik der verlorenen Platte, d. h., er schnitzt nicht für jede Farbschicht ein eigenes Holz - meist angeschwemmte Bretter vom Rheinufer. Stattdessen schneidet er nach jedem Druck die Teile des Holzstückes weg, die für weitere Farben nicht mehr gebraucht werden. Bis zu 22 Farben und Arbeitsgänge können sich in einem seiner Holzschnitte verbergen. Fundstücke vom Rhein, aber auch aus Mülltonnen nutzt Martina Urmersbach für ihre Objekte. „Bei mir gibt es keinen Unterschied zwischen edlem und unedlem Material.“

Andrzej Swierczynski, ein Krefelder Maler, der sich als Gast an der Atelierausstellung beteiligt, spielt mit dem Wechsel von realistischer und abstrakter Abbildung. „Meine Bilder scheinen zunächst einmal realistisch zu sei, aber durch die Verdichtung entsteht wieder Abstraktes.“ Der zeichnerische Prozess ist ihm wichtig, für ihn ist die Typografie auch ein Malmittel. Zu den Techniken und Arbeiten, die in der Ausstellung zu sehen sind, gehören unter anderem auch noch Lichtobjekte, Keramik- und Schmuckdesign, Stahlmöbel und Robotik von Matthias Melcher, dem Hausherrn.