Tenor Jay Alexander Aus dem Hitparaden-Gesangbuch
Der Tenor Jay Alexander gastiert mit seinem Ensemble in der Alten Kirche. Und trifft haargenau den Geschmack des Publikums.
Krefeld. Beim Eintritt in die Alte Kirche gibt es gleich einen Zettel mit zwei Strophen von „Großer Gott, wir loben dich“. Unter dem Motto des bekannten Kirchenliedes „Geh aus mein Herz und suche Freud“ gastiert am Dienstagabend der Tenor Jay Alexander mit seinem Ensemble in Krefeld.
Doch zunächst stimmen erst einmal die vier Mitglieder des Ensembles mit ihren Instrumenten allein auf den Abend ein: Es sind Anna /Lenda (Violoncello), Adrian Werum (Harmonium und E-Piano), Klaus Jäckle mit seiner klassischen Gitarre und Andreas Geyer, der den Part verschiedener Holzblasinstrumente übernimmt. Mit dem berühmten Canon von Johann Pachelbel beginnt Alexander seinen Auftritt, und es kommt keinen Ton lang Zweifel daran auf, dass es sich bei dem Tenor um einen ausgebildeten Opernsänger handelt.
Nicht minder routiniert moderiert er das Konzert. Er verrät dem Publikum, „welch wunderbare Menschen an den Instrumenten sitzen“, lobt den wunderschönen Raum und stellt fest, dass er zuletzt 2008 hier ein Konzert gegeben hat. Dazwischen fügt er immer wieder einen kleinen Werbeblock für die CD zu seiner Kirchentour 2015 ein.
Dann kommt er wieder zum aktuellen Konzert und dem „Dreamteam“ Paul Gerhard und Johann Krüger, die mit ihrem Lied „Ich singe dir mit Herz und Mund“ „Millionen von Herzen erreichen“. In seinen Moderationen liefert er zunehmend Hintergrundinformationen zu den Liedern, die er vorträgt.
Interessant sind die Arrangements der Stücke für diese nicht alltägliche Besetzung von Adrian Werum. Die Instrumente begleiten manches Mal die traditionelle Melodie in einer modernen und sehr gut harmonierenden Weise. Dabei bekommen die vier Stimmen der Instrumentalisten teilweise so viel Volumen, dass man meint, ein ganzes Orchester zu hören.
Zu besonderen Hörgenüssen in dem Konzert — den akustischen Sahnehäubchen — werden die Soli des Gitarristen. Sie machen deutlich, dass Jäckle zu den renommierten Meistern dieses Instruments hierzulande gehört. Das Motiv aus Mozarts Zauberflöte „Das klingt so herrlich“, zu dem Fernando Sor in seine Variationen geschrieben hat, stimmt. Auch beim abschließenden Lied „Von guten Mächten wundersam geborgen“ darf sich das Quartett wieder als kleines Orchester präsentieren und der Sänger interpretiert sehr berührend dieses letzte Stück aus seinem „Hitparaden-Gesangbuch“.
Mit dieser Auswahl, seinem Gesang sowie der guten instrumentalen Begleitung hat er ein Programm zusammengestellt, das den Geschmack des Publikums haargenau trifft.